Wettbewerblicher Dialog

„Bregenz Mitte“ ist nicht nur der Name für ein städtebauliches Jahrhundertprojekt, sondern auch die Bezeichnung für eine Sozialraumanalyse in der Landeshauptstadt, in der die Ausdehnung der Kernzone Richtung See zusätzlichen Wohn- und Lebensraum für 4.000 bis 6.000 Menschen eröffnet. 

Dazu wurde das Zentrum für Soziale Innovation (ZSI) aus Wien damit beauftragt,  die wichtigsten Parameter der Sozialplanung für „Bregenz Mitte“ zu erarbeiten. Dabei geht es um den Entwurf zahlengestützter Szenarien, wie sich die Stadt unter den Vorgaben der oben beschriebenen Urbanisierung in den nächsten fünf bis 20 Jahren demografisch und in ihren sozialen Strukturen entwickeln wird. „Bregenz Mitte“ soll nach seiner Realisierung nicht nur geografisch oder verkehrstechnisch, sondern auch von der Bevölkerungsstruktur her Angel-, Drehpunkt und Bindeglied zwischen den einzelnen Stadtteilen sein.

Neuordnung des Stadtraumes

In erster Linie geht es darum, die für Bregenz richtige Dichte und Körnung sowie Höhenentwicklung in diesem zentralen Innenstadtquartier zu entwerfen. Dabei steht eine angemessen kleinteilige Parzellierung der Stadtbausteine im Vordergrund. Neben der Entwicklung neuer Gebäude und Nutzungsangebote richtet sich der Fokus auf die Schaffung attraktiver und erlebbarer öffentlicher Räume mit einer hohen Aufenthalts- und Verweilqualität sowie auf die Entwicklung neuer Wegebeziehungen.

Ein zentraler Punkt des Projektes ist eine Neuordnung des Stadtraumes im unmittelbaren Zentrum mittels Tieferlegung der Landesstraße zwischen HTL-Kreisverkehr und Quellenviertel. Dadurch werden zusätzliche Flächen generiert und die Stadt besser mit dem Seeufer verbunden. Im Jahr 2021 verfasste die Arbeitsgruppe Bregenz-Mitte eine städtebauliche Studie, die das stadträumliche und infrastrukturelle Potential aufzeigt. Der gesamte Kernbereich wird zugunsten eines hochwertigen öffentlichen Raumes für Fußgänger:innen, Radfahrernde und den öffentlichen Verkehr vom Autoverkehr befreit.

Wettbewerblicher Dialog

Die städtebauliche Vertiefung erfolgte als wettbewerblicher Dialog  mit drei Phasen. Nach der Auslobung und Auswahl der Planungsbüros in einer konstituierenden Sitzung am 28. Juli 2022 wurden vier Planungsbüros mit der Entwurfserstellung beauftragt. Daraufhin wurden in einer zweiten Phase der städtebauliche Wettbewerb im Rahmen eines Auftaktkolloquiums am 7. September 2022 und Zwischenkolloqium am 21. Oktober 2022 mit Zwischenpräsentation und Schlusspräsentation sowie drei öffentlichen Stadtforen durchgeführt. Im Rahmen der Kolloquien trafen sich ausgewählte Planer:innen, Stadtverwalter:innen und Bregenz-Expert:innen, um offene Fragen und Rahmenbedingungen zum Wettbewerb zu klären und das Gebiet und bereits vorhandene Vorstudien miteinander zu sichten und zu diskutieren. Die ersten Entwürfe, die nach diesem Zusammentreffen ausgearbeitet wurden, wurden schließlich mit der Bregenzer Bevölkerung innerhalb der Stadtforen diskutiert. 

Das Auftaktkolloquium am 7. September 2022

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