Nichts ist O.K. bei K.O.-Tropfen
K.O.-Mittel sind Substanzen, die entweder in flüssiger oder pulverförmiger Form vorliegen und eine schnelle Betäubung bewirken. Sie werden oft heimlich in Getränke gemischt und sind weder im Aussehen noch im Geruch erkennbar. In vielen Getränken lässt sich der Geschmack dieser Mittel nahezu nicht wahrnehmen. Häufig werden sie von Fremden, neu kennengelernten Personen oder auch von sogenannten Freunden verabreicht.
Diese Substanzen machen das Opfer hilflos und beeinflussbar. Besonders oft werden sie mit dem Ziel eingesetzt, Frauen zu sexuellen Übergriffen zu zwingen. Die Informationskampagne „Ist eh alles O.K.? Nichts ist O.K. bei K.O.-Tropfen“ klärt über die Gefahren von K.O.-Mitteln auf, gibt Tipps zum Schutz davor und beschreibt, wie man handeln sollte, wenn man den Verdacht hat, selbst betroffen zu sein.
Präventions- und Sicherheitstipps
- Lass dein Getränk niemals unbeaufsichtigt! Stimmt ab, dass ihr aufeinander achtet, wenn ihr in Gruppen unterwegs seid.
- Akzeptiere keine offenen Getränke von fremden Personen. Nimm Getränke nur an, wenn du den gesamten Weg des Glases vom Ausschank bis in deine Hand nachvollziehen kannst.
- Vertraue auf dein Bauchgefühl. Wenn du dich in einer Bar oder auf einer Party unwohl fühlst, gehe zu einer vertrauten Person oder verlasse den Ort. Denke daran, dass es gefährlich sein kann, einen Ort alleine zu verlassen, da Täter oft auf der Suche nach beeinträchtigten Personen draußen warten und ihnen Hilfe anbieten.
- Wenn du plötzlich Schwindel oder Übelkeit verspürst oder dich anders als gewöhnlich fühlst, suche sofort eine Vertrauensperson auf und bitte sie, bei dir zu bleiben. Bist du alleine, wende dich an das Barpersonal.
- Im Zweifelsfall zögere nicht, die Polizei unter der Nummer 133 oder den Rettungsdienst unter 144 zu rufen.
Was ist zu tun?
- Falls du den Verdacht hast, dass dir ein K.O.-Mittel verabreicht wurde, ist schnelles Handeln wichtig. Du kannst jederzeit die Frauenhelpline unter 0800 222 555 oder die Polizei unter der Nummer 133 anrufen.
- Fahre sofort in ein Krankenhaus oder rufe den Rettungsdienst unter der Nummer 144. Teile dem medizinischen Personal mit, dass du vermutest, Opfer eines K.O.-Mittels geworden zu sein. Eine zügige Blut- und Urinprobe ist entscheidend.
- Auch wenn du noch nicht sicher bist, ob du eine Anzeige erstatten möchtest, ist es wichtig, Beweismaterial zu sichern. So kannst du später eine fundierte Entscheidung treffen.
- Sprich auch mit den Personen, mit denen du unterwegs warst. Vielleicht haben sie etwas bemerkt, das sie als Zeug:innen bei der Polizei angeben können.
K.O.-Mittel und ihre Wirkung
K.O.-Mittel wirken unterschiedlich stark und können die Wahrnehmung sowie die Bewegungs- und Handlungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Zu Beginn können sie euphorisierend wirken, in höheren Dosierungen jedoch zu Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen.
Mögliche Anzeichen einer Vergiftung
- Plötzlicher Schwindel und Übelkeit
- Schwierigkeiten, die eigene Wahrnehmung zu kontrollieren
- Bewusstseinstrübung oder ein Zustand der Benommenheit
- Verlust der Kontrolle über den eigenen Willen
- Eingeschränkte Bewegungsfähigkeit bis hin zur völligen Bewegungsunfähigkeit
- Gedächtnislücken oder Amnesie
- Anfangs Euphorie, die später in eine tiefere Bewusstlosigkeit übergeht
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