KlimaKompass
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Rekordjahr für Photovoltaik-Anlagen in Bregenz
Im Jahr 2024 wurde ein neuer Rekord beim Bau und der Förderung von privaten Photovoltaik-Anlagen aufgestellt: Insgesamt 38 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 382 kWp wurden von der Landeshauptstadt Bregenz gefördert. Das entspricht etwa einer Modulfläche von 1.350 m² sowie einem durchschnittlichen Stromertrag von 382.000 kWh. Das entspricht einem Stromverbrauch von ca. 95 Haushalten in einem Jahr.
Für den Bau der Anlagen wurden von der Stadt heuer 55.775 Euro an Privatpersonen und Unternehmen ausgeschüttet. Noch nie sind seit dem Beschluss der städtischen Energieförderrichtlinien so viele Anträge wie 2024 für Photovoltaikanlagen eingelangt.
Die Landeshauptstadt Bregenz fördert seit 1992 thermische Solar- sowie PV-Anlagen. In Summe wurden in den letzten 33 Jahren auf diesem Weg 278 Anlagen unterstützt.
Auch die Stadt selbst setzt mit Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden ein Zeichen: Unter anderem wurde auf der Schule Rieden eine Anlage mit knapp 200 kWp installiert. Damit trägt die Landeshauptstadt auch selbst aktiv dazu bei, die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.
Warum lohnt sich eine private Photovoltaik-Anlage?
Die Anschaffung einer privaten Photovoltaikanlage bietet zahlreiche Vorteile – auch in Vorarlberg, wo der Strom bereits zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft stammt.
Warum sollten Sie trotzdem in eine eigene PV-Anlage investieren?
- Mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugen Sie Ihren Strom direkt bei Ihnen vor Ort. Wird der selbstproduzierte Strom nicht im eigenen Gebäude verbraucht, kann er ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden.
- Eine weitere Möglichkeit ist es, den Strom in einer Batterie für eine spätere Nutzung, etwa in den Abend- und Nachtstunden, zu speichern. So steigern Sie den Selbstversorgungsanteil auf bis zu zwei Drittel Ihres Bedarfes. In gleichem Maße sparen Sie dadurch Kosten beim Stromeinkauf. Aktuell wird die Wirtschaftlichkeit einer Anlage noch maßgeblich durch den Eigennutzungsgrad bestimmt.
- Durch die Anschaffung eines E-Autos oder einer Wärmepumpe machen Sie Ihre Photovoltaikanlage noch wirtschaftlicher.
- Sie nutzen ihre Dach- oder Fassadenflächen sinnvoll und steigern den Wert Ihrer Immobilie. Eine Photovoltaikanlage ist ein sichtbares Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovation.
Factbox:
Kilowatt-Peak (kWp)
Gibt die maximale Leistung einer Photovoltaikanlage unter optimalen Bedingungen an. Es handelt sich um die standardisierte Vergleichsgröße für PV-Anlagen.
Kilowattstunden (kWh)
Beschreibt die Menge an Energie, die eine Solaranlage erzeugt oder ein Gerät verbraucht.
Modulfläche (in m2)
Die Fläche, die die Solarmodule einer PV-Anlage auf dem Dach oder an der Fassade einnehmen.
Einflussfaktoren auf die Leistung der Anlage
Intensität der Sonneneinstrahlung, Ausrichtung der Solarmodule, Neigungswinkel der Module, Alter der Anlage, Verschattung, Verschmutzung
KlimaKompass-Archiv
Das Jahr 2024 war in Bregenz, Vorarlberg und Österreich von ungewöhnlich vielen und heftigen Niederschlägen geprägt. Solche Starkniederschläge sind oft eine Folge des Klimawandels und können nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch die Sicherheit der Menschen gefährden. Leider sind solche extremen Wetterlagen keine Ausnahmen mehr, sondern Teil des sich verändernden Klimas.
Ein Gutachten von GeoSphere Austria zeigt, dass Starkniederschläge in Vorarlberg immer häufiger und intensiver werden. Besonders kurze und starke Regenfälle, wie sie bei Gewittern auftreten, sind im ganzen Land ähnlich stark ausgeprägt. Bei länger andauernden Niederschlägen (eine Stunde bis fünf Tage) sind die Niederschlagsmengen im Norden Vorarlbergs meist höher als im Süden des Landes.
Dem Bericht zufolge könnten extreme Tagesniederschläge bei moderaten Klimaschutzmaßnahmen bis Mitte des Jahrhunderts um etwa 10 % zunehmen. Ohne zusätzliche Klimaschutzbemühungen wird dagegen mit einer Zunahme von bis zu 20 % gerechnet. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Niederschlagsmengen an bestimmten Orten deutlich höher ausfallen als im Mittel erwartet.
Für Bregenz bedeutet das: Eine stärkere Belastung der Kanalisation, mehr Überschwemmungen und eine erhöhte Erosionsgefahr, die zu Steinschlägen und Muren führen kann. Der Klimawandel bringt also nicht nur heiße Sommer, sondern auch extremere Wetterlagen, die die Stadt langfristig beeinflussen werden.
Was macht die Stadt Bregenz?
Um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, setzt die Stadt Bregenz seit einigen Jahren eine Reihe von Anpassungsmaßnahmen um. Diese tragen vor allem bei Starkregenereignissen dazu bei, dass Regenwasser direkt vor Ort versickert oder gespeichert und kontrolliert abgeleitet werden kann:
- an den Klimawandel angepasste Stadtentwicklungsplanung
- Erhalt von Grünflächen und Bäumen, Entsiegelung von Plätzen und Straßen
- Förderung von Dachbegrünungen
- Hochwasserpumpen in den Seeanlagen
- Hochwasserschutzprojekte (z. B. Bregenzer Ach)
- Information der Bevölkerung
- Versickerung des Regenwassers vor Ort oder technische Rückhaltesysteme
Factbox:
Warum ist der Norden von Vorarlberg stärker von langanhaltenden Niederschlägen betroffen als der Süden?
Regenwolken aus Nord- bis Westwindlagen bringen mehr Niederschlag in die Region, da die feuchten Luftmassen am ersten Hindernis, wie z. B. den Bergen, stark abregnen.
Gibt es den sogenannten Bodensee-Effekt?
Ja, den gibt es. An mehreren Tagen im Jahr erhöht der Bodensee-Effekt (Lake Effect) zusätzlich die lokalen Niederschlagsmengen.
Kann ich mich selbst vor Schadereignissen, ausgelöst durch Starkniederschläge, schützen?
Sowohl bei Neubauprojekten als auch im Bestand gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich gegen Schadereignisse zu schützen. Der Leitfaden für Planung, Neubau und Anpassung bietet hier ausführliche Informationen.
Was ist eine Schwammstadt?
Eine Schwammstadt ist ein Konzept, bei dem städtische Gebiete durch Grünräume und Bauwerksbegrünungen so gestaltet werden, dass sie Regenwasser effektiv speichern und langsam wieder abgeben, ähnlich einem Schwamm – daher der Name.
Wieviel Wasser kann ein Gründach zwischenspeichern?
Ein Gründach kann je nach Art und Intensität der Begrünung zwischen 20 und 50 Liter Wasser pro Quadratmeter speichern und verzögert abgeben.
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Wie unterscheiden sich kurzfristige Wetterlagen von langfristigen Klimaveränderungen? Hier erfahren Sie mehr über die wachsende Zahl von Hitzetagen in unserer Stadt und was das für die Zukunft bedeutet.
In den letzten Jahrzehnten konnten wir in unserer Stadt eine deutliche Zunahme von Sommertagen (min. 25°C), Hitzetagen (min. 30°C) und Tropennächten (min. 20°C) beobachten. Die Klimamodellierung der ZAMG zeigt für Bregenz einen klaren Trend: Zwischen 1960 und 2020, insbesondere aber seit 2000, hat sich die Anzahl dieser warmen und heißen Tage stetig erhöht. So gab es in der Bregenzer Innenstadt in der Periode 1961 bis 1990 etwa 8 bis 12 Hitzetage, in der Periode 1991 bis 2020 wurden bereits mehr als 18 Hitzetage gemessen. Dies ist ein unmissverständliches Zeichen für den Einfluss des Klimawandels auf unsere Region. Laut den Expert:innen des EU Klimadienstes Copernicus steigt die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen wird. Von Jänner bis September 2024 wurden bereits neue Höchstwerte erreicht.
Rückblick auf 2024
Für viele Bürger:innen mag diese Einschätzung nicht mit den persönlichen Erfahrungen des heurigen Wetters in Bregenz übereinstimmen. 2024 wurde wahrscheinlich als ungewöhnlich regnerisch und nicht besonders warm wahrgenommen. Die Messdaten bestätigen tatsächlich die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen. Allerdings zeigen die Temperaturmessungen, dass die Temperaturen dennoch im Trend der letzten Jahre lagen – und damit über dem langjährigen Mittel, auch wenn sich das subjektiv anders angefühlt haben mag. Während es regional Abweichungen geben kann, bleibt der globale Klimatrend unverändert: Es wird wärmer. Diese Unterschiede lassen sich gut durch die Definitionen von „Wetter“, „Witterung“ und „Klima“ erklären, die wir in der Factbox genauer erläutern.
Was bedeutet das für unsere Stadt?
Die Messdaten zeigen ganz klar auf, dass heiße Tage und Nächte häufiger werden. Das bedeutet, dass wir uns auf immer heißere Sommer einstellen müssen. Dies erfordert proaktives Handeln in der Stadtplanung und bei der Gestaltung öffentlicher Projekte. Dazu gehören z. B. die Begrünung von Städten zur Kühlung sowie die Verbesserung und die Förderung von nachhaltigen Bauprojekten, die den künftigen Klimabedingungen standhalten. Dank moderner Technologien können wir diese Trends genau verfolgen sowie Hotspots identifizieren. Es liegt an uns, auf diese Entwicklungen zu reagieren und unsere Stadt fit für die Zukunft zu machen. Der Klimawandel mag nicht jeden Tag sichtbar sein, doch die langfristigen Folgen sind schon heute spürbar – und wir sollten vorbereitet sein.
Factbox
- Wetter beschreibt die kurzfristigen atmosphärischen Bedingungen, also das, was wir täglich erleben – zum Beispiel einen regnerischen oder sonnigen Tag.
- Witterung bezieht sich auf das typische Wetter über einen Zeitraum von Tagen oder Wochen. Ein verregneter Sommermonat kann Teil der Witterung sein.
- Klima hingegen beschreibt die langfristigen Durchschnittswerte von Temperatur, Niederschlag und anderen meteorologischen Größen über Jahrzehnte.
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Klimaschutz, Umwelt und Energie
Dipl.-Ing. Gerold Ender
T +43 5574 410-1740
umweltschutz(at)bregenz.at
Belruptstraße 1
6900 Bregenz