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NaturSamstage: Ein starkes Team für den Naturschutz in Bregenz
Die Gruppe „NaturSamstage“ hat sich seit ihrer Gründung im Juni 2022 zu einer festen Größe im Bregenzer Naturschutz entwickelt. Gegründet von Annemarie Reich und Marlene Butt nach einer erfolgreichen Vielfalteraktion, hat sich das Engagement der Gruppe in den letzten Jahren weiter intensiviert. 2023 konnten bereits 26 Einsätze mit jeweils drei bis vier Helfer:innen durchgeführt werden, im Jahr 2024 wuchs das Team auf sieben regelmäßige Mitglieder an. Auch heuer ist das Team der NaturSamstage wieder tatkräftig im Einsatz für den Naturschutz in Bregenz.
Ziele und Einsätze der NaturSamstage
Das Hauptziel der Gruppe ist die Kontrolle und Reduktion invasiver Neophyten in den Naturschutzgebieten in Bregenz. Dazu werden regelmäßige Kontrollgänge an der Bregenzerachmündung, am Mehrerauer Seeufer und im geschützten Landschaftsteil Erawäldele durchgeführt, wo säckeweise Neophyten entfernt und Müll gesammelt wurde. Diese Arbeiten tragen wesentlich dazu bei, die Lebensräume für heimische Pflanzen und Tiere zu erhalten und zu schützen.
Woche für Woche im Einsatz für die Natur
Von Anfang März bis Ende November investiert das Team im Durchschnitt rund drei Stunden pro Woche in den Naturschutz. Dabei wird die Gruppe von ausgebildeten Naturwacht-Organen unterstützt, die mit ihrem Fachwissen sicherstellen, dass alle Maßnahmen mit Bedacht und Expertise durchgeführt werden. Während der Einsätze sprechen die Helfer:innen oft mit interessierten Bürger:innen und informieren sie über den Naturschutz in ihrer Umgebung.
Die Gruppe ist allerdings nicht nur in der Bekämpfung von Neophyten aktiv, sondern unterstützt auch bei Pflegemaßnahmen für geschützte Tiere und Pflanzen und beteiligt sich an weiteren Naturschutzaktionen in Bregenz und Umgebung. Regelmäßig werden auch Flurreinigungen und Projekte zum Schutz von Eidechsenhabitaten sowie anderen bedrohten Arten durchgeführt.
Die gesammelten Neophyten und Müllsäcke werden in Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof ordnungsgemäß entsorgt.
Was sind invasive Neophyten?
Invasive Neophyten sind Pflanzenarten, die nicht ursprünglich in einem bestimmten Gebiet vorkommen, sich dort aber stark ausbreiten und die heimische Flora beeinträchtigen. Sie verdrängen oft einheimische Pflanzen und verändern dadurch das lokale Ökosystem.
In Bregenz werden überwiegend folgende Neophyten entfernt: Japan-Knöterich (Reynoutria japonica), Armenische Brombeere (Rubus armeniacus), Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera), Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und Einjähriges Berufkraut (Erigeron annuus)
Beeindrucke Zahlen rund um die NaturSamstage 2024
- 41 Einsätze zwischen Anfang März und Ende November 2024
- 3 Stunden pro Woche im Durchschnitt für die Einsätze
- 407 freiwillige Stunden für den Naturschutz
- 7 regelmäßige Helfer:innen
Ein herzliches Dankeschön an alle freiwilligen Helfer:innen für ihren unermüdlichen Einsatz und wertvolle Unterstützung im Natur- und Umweltschutz!
Die Einsätze finden größtenteils am Samstagvormittag statt. Wer Interesse hat und bei der Gruppe mitarbeiten möchte, kann sich unter der E-Mailadresse: natursamstage(at)vol.at anmelden. Fleißige Hände werden immer gebraucht!
KlimaKompass-Archiv
Seit 29. Mai 2025 ist das neue Hallenbad in Bregenz eröffnet und begeistert nicht nur mit moderner Architektur, sondern auch durch innovative Technik und nachhaltige Lösungen. Trotz der Herausforderung des Neubaus wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die den Energieverbrauch minimieren und die Umweltbelastung verringern.
50% weniger Energieverbrauch durch moderne Technik
Die innovative Schichtlüftung hilft dabei, Wärmeverluste zu reduzieren, indem sie die Luft effektiv zirkulieren lässt und gleichzeitig die Verdunstungswärme im Raum minimiert. Zusätzlich wird durch die Rückgewinnung von Wärme aus der Luft und den Kühlanlagen der Gastronomie Energie gespart. Diese Kombination sorgt dafür, dass der Energieverbrauch des neuen Hallenbades um beeindruckende 50% im Vergleich zu anderen Schwimmbädern gesenkt wird.
Seewasser für das Hallenbad
Zur Sicherstellung einer effizienten Energieversorgung kommt eine Kombination verschiedener Energiequellen aus Wärmepumpen, Blockheizkraftwerk und Gasbrennwertkessel zum Einsatz. Das Seewasser dient dabei als primäre Wärmequelle, wird vorerwärmt und speichert die entstehende Kälteenergie. Diese Energie kann je nach Bedarf für Heizung und Kühlung genutzt werden – ein System, das jederzeit den Energiebedarf deckt und auch Lastspitzen flexibel abfängt.
Eigener Strom vom grünen Dach
Das Dach des neuen Hallenbades ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein nachhaltiger Bestandteil des Gebäudes. Eine 220 kWp-Photovoltaikanlage sorgt dafür, dass ein großer Teil des Strombedarfes des Hallen- und Freibades selbst gedeckt werden kann. Darüber hinaus trägt die großzügige Dachbegrünung von etwa 3.500 m² dazu bei, das Mikroklima rund um das Gebäude zu verbessern.
Beeindruckende Deckenkonstruktion
Im Inneren des Hallenbades zieht die spektakuläre Decke aus Douglasien-Holz alle Blicke auf sich. Sie schafft nicht nur eine warme, einladende Atmosphäre, sondern sorgt auch für Schallschutz und trägt zur CO2-Reduktion bei. Der Einsatz von hochwertigem Holz als zentralem Baustoff unterstreicht das Engagement für eine klimafreundliche Bauweise.
Entspannte Anreise
Nachhaltigkeit wird nicht nur in der Bauweise, sondern auch bei der Mobilität großgeschrieben: Viele neue Fahrradabstellplätze sowie eine verbesserte Fuß- und Radwegeanbindung machen das Hallenbad für Besucher:innen bequem und umweltfreundlich erreichbar. Zudem liegt es direkt in der Nähe des Bregenzer Bahnhofes, was die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch einfacher macht. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, den motorisierten Verkehr zu reduzieren und den CO2-Ausstoß weiter zu senken.
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Sie spenden Schatten, kühlen die Luft, filtern Feinstaub und bieten Lebensraum: Die Stadtbäume in Bregenz leisten jeden Tag einen wertvollen Beitrag für unser Wohlbefinden – besonders in Zeiten des Klimawandels.
Mehr als nur schön: Warum Stadtgrün so wichtig ist
Bäume in der Stadt sind weit mehr als Dekoration. Sie schützen vor Überhitzung, binden CO₂, verbessern die Luftqualität und fördern die Artenvielfalt. Gleichzeitig schaffen sie Orte der Ruhe, tragen zur Aufenthaltsqualität bei und machen unsere Stadt lebenswerter. Darüber hinaus tragen Bäume wesentlich dazu bei, Regenwasser zurückzuhalten, Oberflächenabfluss zu verringern und die Böden zu stabilisieren.
Der Baumbestand in Bregenz – gepflegt, geplant und erfasst
Die Stadtgärtnerei Bregenz betreut mehrere tausend Bäume im gesamten Stadtgebiet. Jeder einzelne Baum ist in einem digitalen System erfasst. Dieses ermöglicht es, Pflege, Schnittmaßnahmen, Kontrollen oder auch notwendige Fällungen gezielt und verantwortungsvoll zu planen – je nach Standort, Gesundheitszustand und Verkehrssituation.
Vielfalt mit System – und Fokus auf heimische Arten
Bei Neupflanzungen setzt die Stadtgärtnerei Bregenz gezielt auf standortgerechte, heimische Baumarten, die mit dem lokalen Klima gut zurechtkommen und einen hohen ökologischen Mehrwert bieten. So entstehen wertvolle Lebensräume für Vögel, Insekten und Kleinsäuger.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der regionalen Herkunft und dem genetischen Ursprung (Genotyp) der Pflanzen. Nur durch die Auswahl von Gehölzen mit passendem Genotyp lässt sich langfristig sicherstellen, dass die Bäume optimal an den Standort angepasst sind – sowohl ökologisch als auch klimatisch.
Die Auswahl erfolgt mit Blick auf Biodiversität, Klimatoleranz und Pflegebedarf – für eine vielfältige, widerstandsfähige und nachhaltige Stadtbegrünung.
Besonders wertvoll: Habitatbäume und ihr Umfeld
Ein besonderes Anliegen der Stadtgärtnerei Bregenz ist der Erhalt sogenannter Habitatbäume – also Bäume mit Höhlungen, abgestorbenen Ästen, Stammrissen oder anderen natürlichen Strukturen, die zahlreichen Tierarten als Lebensraum dienen.
Dort, wo es mit der Verkehrssicherheit vereinbar ist, dürfen solche Bäume bewusst stehenbleiben. Denn Natur ist nicht immer ordentlich. Was aus menschlicher Sicht unaufgeräumt erscheinen mag – ein abgestorbener Ast oder ein zerfurchter Stamm – ist für Spechte, Fledermäuse, Käfer, Wildbienen und viele andere Arten von unschätzbarem Wert.
Unsere Ansprüche im Überblick:
Förderung der Artenvielfalt
Durch den bewussten Verzicht auf übermäßige Pflege – wie das regelmäßige Mähen, Zurückschneiden oder Entfernen abgestorbener Pflanzenbestandteile – entstehen wertvolle Rückzugsorte für Insekten, Vögel und andere Tiere.
Naturnahe Pflegekonzepte
Die Verwendung heimischer Pflanzenarten sowie das Belassen von Totholz, Blühflächen und unversiegelten Bodenstellen sind gezielte Maßnahmen, um natürlichen Kreisläufen Raum zu geben.
Bildung und Bewusstseinsbildung
Mit jeder Fläche, die ökologisch aufgewertet wird, soll auch das Verständnis für natürliche Prozesse und die Bedeutung von Biodiversität in der Stadt gestärkt werden.
Mit jeder Fläche, die ökologisch aufgewertet wird, soll Neugier für die Natur geweckt werden. So entstehen nicht nur Lebensräume für Pflanzen und Tiere, sondern im besten Fall auch Impulse, selbst aktiv zu werden und solche Flächen zu schaffen.
Die Stadtgärtnerei Bregenz bittet daher um Verständnis, wenn ein Baum oder sein Umfeld einmal nicht „perfekt gepflegt“ erscheint. Oft steckt gerade in diesem Detail ein bewusster Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen.
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Die Stadt Bregenz unterstützt klimafreundliche Maßnahmen mit attraktiven Förderungen. Ob nachhaltige Mobilität, erneuerbare Energie oder mehr Grün in der Stadt – profitieren Sie von finanziellen Zuschüssen und helfen Sie mit, Bregenz klimafreundlicher und lebenswerter zu gestalten.
1. Umweltfreundlich unterwegs – Förderungen für Fahrradzubehör und Transporträder
Die Stadt Bregenz unterstützt nachhaltige Mobilität im Alltag mit Zuschüssen für folgende Anschaffungen:
- Fahrradanhänger zum Kindertransport (Kiki)
- Fahrradanhänger zum Lastentransport
- Fahrradtrolleys
- Transporträder mit oder ohne E-Antrieb
2. Klimaticket-Förderung für Studierende
Studierende mit Hauptwohnsitz in Bregenz erhalten bis zum 26. Lebensjahr finanzielle Unterstützung beim Kauf eines Klimatickets für günstiges und umweltfreundliches Reisen mit Bus und Bahn.
3. Mehr Grün für Dächer – Förderung von Dachbegrünungen
Begrünte Dächer bieten viele Vorteile für Mensch und Umwelt: Sie verbessern das Mikroklima, gleichen Temperaturextreme aus, speichern Regenwasser und erhöhen die Biodiversität. Die Stadt unterstützt deshalb die Errichtung einer Dachbegrünung abhängig von der Größe der Fläche sowie der Projektkosten.
4. Energieförderungen
Die Stadt Bregenz fördert bereits seit vielen Jahren den Einsatz erneuerbarer Energien. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig die CO2-Emissionen im Stadtgebiet zu reduzieren.
Gefördert werden folgende Maßnahmen:
- Einbau von Biomasse-Kleinanlagen in Wohngebäuden
- Ersatz von Einzelöfen durch Pellets-Einzelöfen
- Anschluss von Wohngebäuden an Nahwärmeversorgungsanlagen
- Thermische Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und/oder Raumheizungsunterstützung
- Photovoltaik und andere Ökostromanlagen
5. Förderung von Hochstammobstbäumen
Als Teil der Strategie zur Klimawandelanpassung fördert die Stadt Bregenz jeden neu gepflanzten Hochstammobstbaum. Zusätzlich gibt es eine entsprechende Förderung der erforderlichen Pflegeschnitte nach Baumgröße gestaffelt.
Weitere Informationen zu den Förderungen wie etwa Voraussetzungen, Förderhöhen und Ansprechpersonen finden Sie hier.
schließenSaubere Energie aus dem Bodensee
Der Bodensee ist nicht nur ein beeindruckendes Naturjuwel, sondern auch eine wertvolle Energiequelle. Ab dem Frühjahr 2025 nutzt Bregenz das Seewasser, um Energie dem Bodensee zu entziehen und damit dem Kunden nachhaltige Wärme und Kälte bereitzustellen – eine Technologie mit großem Potenzial für die Zukunft.
Wie funktioniert das?
Dem Wasser aus dem Bodensee wird Energie entzogen und über einen Wärmetauscher an einen zweiten Wasserkreislauf (Anergienetz) übergeben. Das Anergie-Rohrleitungsnetz versorgt elektrische Wärmepumpen direkt bei den Kunden zum Heizen und ermöglicht zudem eine stromfreie Kühlung (Free-Cooling) – alles effizient, umweltschonend und emissionsfrei.
Bisher wird die Wärmeversorgung in der Stadt Bregenz hauptsächlich durch Erd- bzw. Biogas gedeckt. Der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen entspricht nicht nur der Klimastrategie der Stadt Bregenz, sondern macht uns auch unabhängiger von fossilen Energieträgern. Zudem wird der Bedarf an Kühlung in Zukunft steigen – auch dieser kann durch die Seewassernutzung nachhaltig gedeckt werden.
Hat die Seewassernutzung negative Auswirkungen auf den See, das Ufer oder die Wassertemperatur?
Die Antwort lautet: nein. Das Wasser wird in einer Tiefe von rund 40 Metern entnommen und nach der Nutzung in gleicher Menge und mit nur minimal veränderter Temperatur wieder zurückgeführt. Es erfolgen keine Eingriffe in die Uferzonen oder die Wasserqualität. Auch für Badende oder Wassersportler gibt es keine spürbaren Auswirkungen, da die Entnahme und Rückführung des Wassers in der Tiefe erfolgen.
Seebad Bregenz und Festspielhaus Bregenz als Vorreiter
Schon bald werden die ersten großen Gebäude mit dieser Technologie versorgt: Das neue Seebad Bregenz (Strandbad, Hallenbad und Sauna), das im Mai 2025 eröffnet wird, setzt auf Seewasser als Energiequelle. Auch das Festspielhaus wird als einer der ersten Abnehmer von dieser nachhaltigen Technologie profitieren.
Doch das ist erst der Anfang: Langfristig soll die thermische Seewassernutzung auch weitere Teile von Bregenz – darunter Bregenz Mitte und das Weiherviertel – mit nachhaltiger Wärme und Kälte versorgen.
Drei spannende Fakten rund um die thermische Seewassernutzung:
- Platzsparende Lösung: Die thermische Seewassernutzung benötigt keine großen, sichtbaren Flächen, da die Anlagen (Wärmeübergabe an das Anergie-Rohrleitungsnetz zu den Kunden) unterirdisch errichtet werden. Außerdem können die Wärmepumpen beim Kunden auf kleinem Raum viel Energie erzeugen.
- Technische Details: Das Seewasser wird über eine 600 Meter lange Leitung aus einer Tiefe von 40 Metern entnommen, wo ganzjährig eine konstante Temperatur von 4-6°C herrscht.
- Ganzjährig und 24 Stunden zuverlässig: Das Seewasser hat konstant nutzbare Temperaturen – egal ob Sommer oder Winter.
Mehr Informationen finden Sie hier.
schließenDas Mehrerauer Seeufer ist eine der wertvollsten Naturlandschaften am Bodensee. Flachwasserzonen, Auwälder und Kiesbänke bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Besonders bemerkenswert sind die Strandrasen, eine einzigartige Pflanzengemeinschaft, die in ganz Österreich nur hier vorkommt.
Doch diese besondere Landschaft steht unter Druck. Die Bestände des Bodensee-Vergissmeinnichts, einer weltweit nur am Bodensee vorkommenden Pflanze, ist im Jahr 2024 stark zurückgegangen. Wurden im Frühjahr noch rund 20.000 Pflanzen gezählt, waren es im Herbst nur noch etwa 3.000 – ein Rückgang um 85 Prozent. Grund dafür war das ungewöhnlich lange Sommerhochwasser, das die Pflanze bereits während der Blütezeit überflutete. Dies verhinderte die Bildung neuer Samen und erschwerte es vielen Beständen, sich in höhere Lagen auszubreiten.
Gleichzeitig gibt es auch positive Entwicklungen: Die seltene Bienenragwurz, eine Orchideenart, wurde zum zweiten Mal in Folge im Gebiet nachgewiesen. Außerdem wurde die Schutzgebietsverordnung 2024 überarbeitet und das Gebiet im Mündungsbereich Bregenzerach erweitert. Damit wird der langfristige Erhalt dieser wertvollen Landschaft weiter gestärkt.
Wer mehr über die Veränderungen und Herausforderungen am Mehrerauer Seeufer erfahren möchte, kann die Details im aktuellen Jahresbericht 2024 zum Naturschutzgebiet Mehrerauer Seeufer – Bregenzerachmündung auf unserer Website nachlesen: https://www.bregenz.gv.at/leben/umwelt-energie/naturschutz-in-bregenz
Drei Fakten über das Schutzgebiet:
- Ein Hotspot der Artenvielfalt: Das Schutzgebiet beherbergt nicht nur das seltene Bodensee-Vergissmeinnicht, sondern auch weitere gefährdete Pflanzen wie den Uferhahnenfuß, der an wechselnde Wasserstände angepasst ist. Gleichzeitig ist das Gebiet ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vogelarten – darunter seltene Wasser- und Zugvögel, die die Flachwasserzonen der Achmündung als Rastplatz nutzen.
- Vom Militärgelände zur Naturoase: Teile des Schutzgebiets wurden früher militärisch genutzt. Heute bieten diese Flächen geschützte Rückzugsorte für seltene Pflanzen wie die Bienenragwurz und verschiedene Orchideenarten.
- Erweiterter Schutz: Das Mehrerauer Seeufer und die Bregenzerachmündung stehen seit 1991 unter Naturschutz. Bei der Novellierung der Schutzgebietsverordnung 2024 wurde der Schwemmfächer der Bregenzerach in das Schutzgebiet integriert.
Die Stadt Bregenz hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 soll die Landeshauptstadt klimaneutral werden. Dieses Vorhaben – bekannt als "KliB40" – ist ein zentraler Baustein der städtischen Klimaschutzstrategie und ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Anstrengungen in den Bereichen Energie, Mobilität, Gebäudesanierung und nachhaltiger Konsum nötig. Doch ein solches Vorhaben gelingt nur gemeinsam – mit dem Engagement aller Interessensgruppen sowie der aktiven Unterstützung der Bürger:innen von Bregenz.
Warum Klimaneutralität?
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und betrifft Bregenz unmittelbar. Höhere Temperaturen, häufigere Starkniederschläge und Risiken wie Überschwemmungen oder Hitzewellen zeigen: Klimaschutz ist nicht nur global, sondern auch lokal dringend notwendig. Mit der Reduzierung von Treibhausgasemissionen und der Förderung nachhaltiger Praktiken kann Bregenz einen wichtigen Beitrag leisten. Die angestrebte Klimaneutralität bis 2040 schützt unsere Umwelt und sichert langfristig die Lebensqualität in der Stadt.
Bürgerengagement: Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg
Um die Klimaneutralität zu erreichen, braucht es die Mitwirkung aller Bregenzer:innen. Jeder Beitrag zählt – ob durch energieeffizientes Wohnen, klimafreundliche Mobilität oder bewussten Konsum. Damit alle Bürger:innen aktiv mitgestalten können, wird in Partnerschaft mit dem Projekt „Einfach machen“ (einfachmachen.community) im Jahr 2025 ein vielfältiges Programm an Workshops angeboten. Die Angebote richten sich an alle, die sich aktiv für den Klimaschutz engagieren wollen.
Das erwartet Sie:
- Wertvolle Informationen zu klimafreundlichen Praktiken
- Praktische Fähigkeiten für den Alltag
- Austauschmöglichkeiten mit anderen engagierten Bürger:innen
- Konkrete Schritte für Ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz
Informieren Sie sich jetzt!
- Weitere Informationen zu den Workshops finden Sie hier.
- Sie können die Veranstaltungen auch hier als PDF downloaden.
Machen Sie mit!
Wir laden alle Bregenzer:innen herzlich ein, an den Angeboten teilzunehmen. Jeder Beitrag – ob groß oder klein – bringt uns dem Ziel der Klimaneutralität ein Stück näher. Gemeinsam gestalten wir eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für Bregenz!
Im Jahr 2024 wurde ein neuer Rekord beim Bau und der Förderung von privaten Photovoltaik-Anlagen aufgestellt: Insgesamt 38 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 382 kWp wurden von der Landeshauptstadt Bregenz gefördert. Das entspricht etwa einer Modulfläche von 1.350 m² sowie einem durchschnittlichen Stromertrag von 382.000 kWh. Das entspricht einem Stromverbrauch von ca. 95 Haushalten in einem Jahr.
Für den Bau der Anlagen wurden von der Stadt heuer 55.775 Euro an Privatpersonen und Unternehmen ausgeschüttet. Noch nie sind seit dem Beschluss der städtischen Energieförderrichtlinien so viele Anträge wie 2024 für Photovoltaikanlagen eingelangt.
Die Landeshauptstadt Bregenz fördert seit 1992 thermische Solar- sowie PV-Anlagen. In Summe wurden in den letzten 33 Jahren auf diesem Weg 278 Anlagen unterstützt.
Auch die Stadt selbst setzt mit Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden ein Zeichen: Unter anderem wurde auf der Schule Rieden eine Anlage mit knapp 200 kWp installiert. Damit trägt die Landeshauptstadt auch selbst aktiv dazu bei, die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.
Warum lohnt sich eine private Photovoltaik-Anlage?
Die Anschaffung einer privaten Photovoltaikanlage bietet zahlreiche Vorteile – auch in Vorarlberg, wo der Strom bereits zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft stammt.
Warum sollten Sie trotzdem in eine eigene PV-Anlage investieren?
- Mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugen Sie Ihren Strom direkt bei Ihnen vor Ort. Wird der selbstproduzierte Strom nicht im eigenen Gebäude verbraucht, kann er ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden.
- Eine weitere Möglichkeit ist es, den Strom in einer Batterie für eine spätere Nutzung, etwa in den Abend- und Nachtstunden, zu speichern. So steigern Sie den Selbstversorgungsanteil auf bis zu zwei Drittel Ihres Bedarfes. In gleichem Maße sparen Sie dadurch Kosten beim Stromeinkauf. Aktuell wird die Wirtschaftlichkeit einer Anlage noch maßgeblich durch den Eigennutzungsgrad bestimmt.
- Durch die Anschaffung eines E-Autos oder einer Wärmepumpe machen Sie Ihre Photovoltaikanlage noch wirtschaftlicher.
- Sie nutzen ihre Dach- oder Fassadenflächen sinnvoll und steigern den Wert Ihrer Immobilie. Eine Photovoltaikanlage ist ein sichtbares Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovation.
Factbox:
Kilowatt-Peak (kWp)
Gibt die maximale Leistung einer Photovoltaikanlage unter optimalen Bedingungen an. Es handelt sich um die standardisierte Vergleichsgröße für PV-Anlagen.
Kilowattstunden (kWh)
Beschreibt die Menge an Energie, die eine Solaranlage erzeugt oder ein Gerät verbraucht.
Modulfläche (in m2)
Die Fläche, die die Solarmodule einer PV-Anlage auf dem Dach oder an der Fassade einnehmen.
Einflussfaktoren auf die Leistung der Anlage
Intensität der Sonneneinstrahlung, Ausrichtung der Solarmodule, Neigungswinkel der Module, Alter der Anlage, Verschattung, Verschmutzung
Das Jahr 2024 war in Bregenz, Vorarlberg und Österreich von ungewöhnlich vielen und heftigen Niederschlägen geprägt. Solche Starkniederschläge sind oft eine Folge des Klimawandels und können nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch die Sicherheit der Menschen gefährden. Leider sind solche extremen Wetterlagen keine Ausnahmen mehr, sondern Teil des sich verändernden Klimas.
Ein Gutachten von GeoSphere Austria zeigt, dass Starkniederschläge in Vorarlberg immer häufiger und intensiver werden. Besonders kurze und starke Regenfälle, wie sie bei Gewittern auftreten, sind im ganzen Land ähnlich stark ausgeprägt. Bei länger andauernden Niederschlägen (eine Stunde bis fünf Tage) sind die Niederschlagsmengen im Norden Vorarlbergs meist höher als im Süden des Landes.
Dem Bericht zufolge könnten extreme Tagesniederschläge bei moderaten Klimaschutzmaßnahmen bis Mitte des Jahrhunderts um etwa 10 % zunehmen. Ohne zusätzliche Klimaschutzbemühungen wird dagegen mit einer Zunahme von bis zu 20 % gerechnet. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Niederschlagsmengen an bestimmten Orten deutlich höher ausfallen als im Mittel erwartet.
Für Bregenz bedeutet das: Eine stärkere Belastung der Kanalisation, mehr Überschwemmungen und eine erhöhte Erosionsgefahr, die zu Steinschlägen und Muren führen kann. Der Klimawandel bringt also nicht nur heiße Sommer, sondern auch extremere Wetterlagen, die die Stadt langfristig beeinflussen werden.
Was macht die Stadt Bregenz?
Um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, setzt die Stadt Bregenz seit einigen Jahren eine Reihe von Anpassungsmaßnahmen um. Diese tragen vor allem bei Starkregenereignissen dazu bei, dass Regenwasser direkt vor Ort versickert oder gespeichert und kontrolliert abgeleitet werden kann:
- an den Klimawandel angepasste Stadtentwicklungsplanung
- Erhalt von Grünflächen und Bäumen, Entsiegelung von Plätzen und Straßen
- Förderung von Dachbegrünungen
- Hochwasserpumpen in den Seeanlagen
- Hochwasserschutzprojekte (z. B. Bregenzer Ach)
- Information der Bevölkerung
- Versickerung des Regenwassers vor Ort oder technische Rückhaltesysteme
Factbox:
Warum ist der Norden von Vorarlberg stärker von langanhaltenden Niederschlägen betroffen als der Süden?
Regenwolken aus Nord- bis Westwindlagen bringen mehr Niederschlag in die Region, da die feuchten Luftmassen am ersten Hindernis, wie z. B. den Bergen, stark abregnen.
Gibt es den sogenannten Bodensee-Effekt?
Ja, den gibt es. An mehreren Tagen im Jahr erhöht der Bodensee-Effekt (Lake Effect) zusätzlich die lokalen Niederschlagsmengen.
Kann ich mich selbst vor Schadereignissen, ausgelöst durch Starkniederschläge, schützen?
Sowohl bei Neubauprojekten als auch im Bestand gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich gegen Schadereignisse zu schützen. Der Leitfaden für Planung, Neubau und Anpassung bietet hier ausführliche Informationen.
Was ist eine Schwammstadt?
Eine Schwammstadt ist ein Konzept, bei dem städtische Gebiete durch Grünräume und Bauwerksbegrünungen so gestaltet werden, dass sie Regenwasser effektiv speichern und langsam wieder abgeben, ähnlich einem Schwamm – daher der Name.
Wieviel Wasser kann ein Gründach zwischenspeichern?
Ein Gründach kann je nach Art und Intensität der Begrünung zwischen 20 und 50 Liter Wasser pro Quadratmeter speichern und verzögert abgeben.
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Wie unterscheiden sich kurzfristige Wetterlagen von langfristigen Klimaveränderungen? Hier erfahren Sie mehr über die wachsende Zahl von Hitzetagen in unserer Stadt und was das für die Zukunft bedeutet.
In den letzten Jahrzehnten konnten wir in unserer Stadt eine deutliche Zunahme von Sommertagen (min. 25°C), Hitzetagen (min. 30°C) und Tropennächten (min. 20°C) beobachten. Die Klimamodellierung der ZAMG zeigt für Bregenz einen klaren Trend: Zwischen 1960 und 2020, insbesondere aber seit 2000, hat sich die Anzahl dieser warmen und heißen Tage stetig erhöht. So gab es in der Bregenzer Innenstadt in der Periode 1961 bis 1990 etwa 8 bis 12 Hitzetage, in der Periode 1991 bis 2020 wurden bereits mehr als 18 Hitzetage gemessen. Dies ist ein unmissverständliches Zeichen für den Einfluss des Klimawandels auf unsere Region. Laut den Expert:innen des EU Klimadienstes Copernicus steigt die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen wird. Von Jänner bis September 2024 wurden bereits neue Höchstwerte erreicht.
Rückblick auf 2024
Für viele Bürger:innen mag diese Einschätzung nicht mit den persönlichen Erfahrungen des heurigen Wetters in Bregenz übereinstimmen. 2024 wurde wahrscheinlich als ungewöhnlich regnerisch und nicht besonders warm wahrgenommen. Die Messdaten bestätigen tatsächlich die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen. Allerdings zeigen die Temperaturmessungen, dass die Temperaturen dennoch im Trend der letzten Jahre lagen – und damit über dem langjährigen Mittel, auch wenn sich das subjektiv anders angefühlt haben mag. Während es regional Abweichungen geben kann, bleibt der globale Klimatrend unverändert: Es wird wärmer. Diese Unterschiede lassen sich gut durch die Definitionen von „Wetter“, „Witterung“ und „Klima“ erklären, die wir in der Factbox genauer erläutern.
Was bedeutet das für unsere Stadt?
Die Messdaten zeigen ganz klar auf, dass heiße Tage und Nächte häufiger werden. Das bedeutet, dass wir uns auf immer heißere Sommer einstellen müssen. Dies erfordert proaktives Handeln in der Stadtplanung und bei der Gestaltung öffentlicher Projekte. Dazu gehören z. B. die Begrünung von Städten zur Kühlung sowie die Verbesserung und die Förderung von nachhaltigen Bauprojekten, die den künftigen Klimabedingungen standhalten. Dank moderner Technologien können wir diese Trends genau verfolgen sowie Hotspots identifizieren. Es liegt an uns, auf diese Entwicklungen zu reagieren und unsere Stadt fit für die Zukunft zu machen. Der Klimawandel mag nicht jeden Tag sichtbar sein, doch die langfristigen Folgen sind schon heute spürbar – und wir sollten vorbereitet sein.
Factbox
- Wetter beschreibt die kurzfristigen atmosphärischen Bedingungen, also das, was wir täglich erleben – zum Beispiel einen regnerischen oder sonnigen Tag.
- Witterung bezieht sich auf das typische Wetter über einen Zeitraum von Tagen oder Wochen. Ein verregneter Sommermonat kann Teil der Witterung sein.
- Klima hingegen beschreibt die langfristigen Durchschnittswerte von Temperatur, Niederschlag und anderen meteorologischen Größen über Jahrzehnte.
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Klimaschutz und Umwelt

Dipl.-Ing. Gerold Ender
T +43 5574 410-1380
umweltschutz(at)bregenz.at
Belruptstraße 1
6900 Bregenz