Zukunftspreisträger/innen 2002 - 2012

Auf dieser Seite sollen alle Preisträger/innen seit Beginn des Bregenzer Zukunftspreises im Jahre 2002 gewürdigt bleiben.

Kiechel & Hagleitner GmbH - Zukunftspreis 2010/11
"Nutzung der Abwärme aus Kälteanlagen in Kombination eines Frionic-Speichers"

Von November 2008 bis Februar 2009 wurde die 20 Jahre alte Kälteanlage sowie das Heizungs- und Sanitärsystem des Vorarlberger Metzgerverbandes in Hohenems grundlegend erneuert.

Ziele des Projekts

waren die bereits bestehenden Wärmerückgewinnung im Betriebsgebäude des Vorarlberger Metzgerverbands zu verbessern und einen möglichst hohen Anteil der Abwärme für die Warmwasserbereitung und Heizung zu nutzen.

Umsetzung

Gemeinsam mit der Fa. Forstner Speichertechnik-GmbH (Hard) wurde ein neuer Frionic-Speicher zur direkten Abwärmenutzung von Kälteanlagen entwickelt der der Vorerwärmung es Brauchwassers dient. Der Speicher wurde von der Firma Kiechel- & Hagleitner GmbH durch ein ausgeklügeltes System an zusätzlichen Wärmerückgewinnungskomponenten und einer optimierten Anlagenhydraulik ergänzt.

Erfolg

Die Ergebnisse der Berechnungen konnten in der Praxis noch übertroffen werden. So wurden Einsparungen beim Gasverbrauch um 63 % oder 6.500 m3 und zusätzlich beim Stromverbrauch um 16 % oder 31.500 kWh (das entspricht dem Verbrauch von und sieben Vorarlberger Durchschnittshaushalten) gemessen.

CREE GmbH - Zukunftspreis 2010/11
"Life Cycle Tower - Hochhaus in Holz-Hybridbauweise"

Ziele 

Ressourcen schonendes Bauen und damit ein Beitrag zum Klimaschutz, Forschung zur technologisch-wirtschaftlichen Entwicklung der Bauwirtschaft.

Inhalt

In zweijähriger interdisziplinärer Forschungsarbeit wurde von der Tochterfirma der bekannten Bregenzer Rhombergbau GmbH, ein neues holzbasiertes Bausystem für Gebäude mit Dimensionen bis zu 100 m – das entspricht 30 Stockwerken – entwickelt.

Vorteile

Die industrielle, auf Holz basierende Vorfertigung in ihrer Ausrichtung auf vielgeschossige Gebäude, verkürzt die Bauzeit und reduziert den ökologischen Rucksack um je die Hälfte. Die CO2-Bilanz wird gar um bis zu 90 % gegenüber herkömmlicher Bauweise verringert. Dies bedingt eine hohe Energieeffizienz, niedrige Betriebskosten und mit dem Baustoff Holz ist auch eine erhöhte regionale Wertschöpfung zu erzielen.

Ergebnis

Zum Zeitpunkt der Einreichung lag ein marktreifes Produkt – der LifeCycle Tower – ein bis ins Detail durchdachtes Holz-Hybridbausystem das dennoch individuell gestaltet werden kann vor. Standardmäßig als Passivhaus konzipiert kann das Gebäude auch als Energie erzeugendes Plusenergiehaus gebaut werden.

INTEGRA gem.GmbH - Zukunftspreis 2010/11
"WerkStadt Bregenz - Jugend in Arbeit"

Ziele

Arbeitsmarktfernen Jugendlichen wird mit dem Projekt ein niederschwelliger Zugang zur Arbeit angeboten. Sie können die Intensität ihres Einsatzes selbst bestimmen. Abgerechnet wird nach dem Tagelöhnerprinzip, so erhalten die Jugendlichen 5 EUR je geleisteter Stunde. Darüber hinaus werden sie motiviert versäumtes nachzuholen (z.B. Schulabschluss). Sie werden an den Arbeitsmarkt (Regelmäßigkeit, Struktur, Aufdecken von Potenzialen, Teamwork und Sozialkompetenz trainieren) herangeführt und es wird versucht den Grundgedanken, dass Arbeit Spaß machen, dem Leben Sinn und Erfüllung geben kann wird weiterzugeben.

Zielgruppe

Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren ohne Schulabschluss, ohne Ausbildungsplatz, die nicht beim AMS registriert sind, oftmals mit Migrationshintergrund, aus problematischen Familienverhältnissen und mit Perspektivenverlust

Prinzipien

Freiwilligkeit, Niederschwelligkeit und Selbstverantwortung

Zugang

Die Zielgruppe ist bisher meist von der offenen Jugendarbeit begleitet worden. Jugendhäuser und Jugendberatungsstellen sind oft die einzige Beziehungsmöglichkeit um die institutions- und arbeitsmarktfernen Jungendlichen zu erreichen.

Angebot

Interessierte können 4 Stunden pro Tag in der Werkstatt unter Arbeitsanleitung und Reflexion eines/r Arbeitsanleiter/in arbeiten. Dabei werden sie von einem Sozialarbeiter unterstützt.

Arbeiten

Vor allem Gestaltung und Betreuung von Kinderspielplätzen

Verein FAIR HANDELN - Zukunftspreis 2008/09
"Zukunftsweisende Handelsbeziehungen und soziales Engagement"

Warum hat sich der Verein Fair handeln zum Zukunftspreis beworben

  • weil sein Ziel der Aufbau und die Pflege zukunftsweisender Handelsbeziehungen ist.
  • weil er den Bürgern Informationen zu bewusstem Mitgestalten gibt
  • weil der Weltladen zu einer Stätte der Begegnung und Nachbarschaftshilfe im Vorkloster geworden ist
  • weil alles ehrenamtlich, ohne Lobby und ohne Einkommen für die Beteiligten abläuft (35 Mitglieder, 10 aktive Mitglieder im Laden)

Mit diesen Argumenten, der überzeugenden Umsetzung und weil der Verein trotz Ehrenamtlichkeit einen Lehrling eingestellt und begleitet hat, wurde Fair Handeln Bregenz der Zukunftspreis 2008/09 verliehen.

Rhomberg Bahntechnik GmbH - Zukunftspreis 2008/09 Sonderkategorie
"Ringstraßenbahn unteres Rheintal"

Die Firma Rhomberg-Bahntechnik GmbH hat in den letzten beiden Jahren aus eigenem Antrieb ein umfangreiches Konzept für Errichtung und Betrieb einer Ringstraßenbahn im unteren Rheintal entwickelt. Damit soll das ÖPNV Angebot weiter ausgebaut und attraktiver gemacht werden. Erweiterungsmöglichkeiten in die Schweiz, nach Lochau/Lindau, nach Feldkirch/Hohenems, in den Bregenzerwald runden das Projektvorhaben ab.

Rhomberg Bau GmbH - Zukunftspreis 2006/07
"Zukunft des Wohnens"

mit der Einreichung "Zukunft des Wohnens" hat Rhomberg Bau ein beispielgebendes Forschungs­projekt eingereicht. Im Pilotprojekt "Wohnpark Sandgrubenweg", das in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen des Programms "Haus der Zukunft" erarbeitet und durchgeführt wurde, konnten alle Nachhaltigkeitsfaktoren zielführend umgesetzt werden:

  • Flexibilität des Wohnens (Anpassbarkeit an Generations-, Wohn- und Arbeitsbedarf)
  • bewusstes Planen (gemeinsames Planen, bedarfsgerechte Infrastruktur)
  • höchstwertige technische Ausstattung (kontrollierte Be- u. Entlüftung, berührungsloses Zutrittsystem, Pelletsheizung, Fahrradboxen u.v.a.m.
  • Raumqualität (barrierefreies Wohnen, automatischer Sonnenschutz, individuelle Beschattung, große allgemeine Grünflächen)
  • ÖKO 2 (hohe Bewertungen in Funktionalität, Standort u. Grundbedarf, Energieversorgung, Lebensdauer usw.)
  • neue Dienstleistungen (Fahrrad-Servicestation, Einkaufsservice, Wäscheservice, Car-Sharing, Mobilitätsberatung, Begleitetes Wohnen, Unterstützung von Eigeninitiativen)

RAiffeisen & Hinteregger GmbH - Zukunftspreis 2006/07
"Wohnanlage VELAG"

Auch die VELAG Raiffeisen & Hinteregger GmbH beschäftigte sich mit der Aufgabe "Bauen für die Zukunft". Unter VELAG - Lebensräume für die Zukunft wurde das Projekt "Wohnanlage VELAG" eingereicht. Besonderes Merkmal dieses Projektes ist die Beibehaltung der vorhandenen Gebäudestrukturen des alten Industriebaues. Trotz dieser Vorbedingung ist es gelungen, die Wohnanlage im ÖKO 2-Standard umzusetzen und behindertengerecht zu gestalten.

Zu den wichtigsten Nachhaltigkeitsfaktoren der Anlage gehören:

  • Nahwärmeanlage mit Pelletsfeuerung, ausgelegt auch für den Anschluss benachbarter Objekte (größte Anlage in Kombination mit Solaranlage)
  • Thermische-Solaranlage mit 170 m2
  • Behindertengerechte, barrierefreie Gestaltung
  • Tiefgaragenplätze auch für Nachbarobjekte
  • Großes Grünflächenangebot für Bewohner

drexel und weiss GmbH - Zukunftspreis 2004/05
"Produkte und Dienstleistungen für energieautarkes Leben"

Drexel und weiss ist ein junges und innovatives Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, neue Technologien und Produkte zur Nutzung von Alternativenergie zu entwickeln und zu vermarkten.

Dazu geht drexel und weiss konsequent den Weg von der Vorbereitung des Marktes durch Seminare, Netzwerkbildung und Internationalisierung bis zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit namhaften Instituten. Bereits 1997 hat Ing. Christof Drexel das weltweit erste marktreife Kompaktgerät zur Heizung, Belüftung und Warmwasseraufbereitung für Passivhäuser entwickelt. 2010 stand mit "aerosmart" eine Produktlinie zur Verfügung, die durch modularen Aufbau und abgestufte Nennleistungen jeden Bedarf abdeckt – vom Einfamilienhaus bis zum Schulgebäude.

Hauptschule Bregenz Stadt - Zukunftspreis 2004/05
"Abfallvermeidung und Abfalltrennung"

Die 1 c Klasse des Jahrgangs 03/04 beschäftigte sich ein Jahr mit dem Thema „Müll“ und das Bemerkenswerte dabei war neben der Qualität der Auseinandersetzung die fächerübergreifende Wahrnehmung – also Abfallthemen in der Musik, in Deutsch, in der bildnerischen Erziehung, im Werken, im sozialwirtschaftspraktisch orientierten Unterricht und sogar im Turnen!

Da gab es Plakate, einen Müllsong, Trennregeln, Müllmonster-Skulpturen, Müllmode, eine Exkursion zum Abfallwirtschaftszentrum Häusle und zur ARA Hard sowie eine Projektpräsentation mit den Eltern. Initiatorin war die Klassenlehrerin Frau Ruth Laninschegg. Ihr gebührte ein besonderer Dank für die beispielgebende Heranführung der Kinder an das schwierige Thema "Abfall" und die Kooperation mit ihren Kolleginnen und Kollegen im Lehrkörper.

Camping Mexico - Zukunftspreis 2002/03
"Vorbildliche Unternehmensstrategie"

Die Familie Heiler zeigte mit ihrem Engagement, dass auch ein kleinerer Tourismusbetrieb Maßstäbe im nachhaltigen Wirtschaften setzen kann. Seit 1999 wurde konsequent ein Unternehmenskonzept mit ökologischen Zielsetzungen entwickelt und umgesetzt. Mit der Teilnahme an dem EU-Life-Projekt ECOCAMPING wurde ab dem Jahr 2000 das betriebliche Umweltmanagementsystem mit jährlicher Umwelterklärung eingeführt. Der Campingbetrieb der Familie Heiler bietet seinen Gästen ökologische Gastlichkeit, eine barrierefreie, behindertengerechte Infrastruktur und Information über das Unternehmenskonzept. Dadurch werden die Gäste angehalten, sich ebenfalls an diesen Leitgedanken zu orientieren.

Bundesgymnasium Gallusstraße - Zukunftspreis 2002/03
"Public Service"

Mit diesem beispielgebenden Projekt hat das BG Gallusstraße ein in ganz Österreich einzigartiges Vorhaben gestartet.
Alle SchülerInnen leisten ab der 6. Klassen das ganze Schuljahr hindurch unentgeltliche Arbeit im Ausmaß von ca. 2 Stunden/Woche für Institutionen und Einzelpersonen. Die SchülerInnen können ihr Praktikum aus einem breiten Angebot wählen: von Lernhilfe für schwächere Schüler über Besuche im Seniorenheim, Mitarbeit in Pfarren, bei der Lebenshilfe bis hin zur Betreuung von Kleinkindern und Kindergartenkindern. Man hilft in Büchereien mit, heitert kranke Kinder im Spital auf oder hilft ausländischen Mitbürgern beim Erlernen der deutschen Sprache.

Der freiwillige Einsatz jedes einzelnen Schülers muss genau dokumentiert werden, wird beurteilt und scheint später im Maturazeugnis auf. Ziel ist es, den Jugendlichen über die schulische Wissensvermittlung hinaus soziale Realitäten und Solidaritätsbewusstsein für die Gemeinschaft nahe zu bringen.

Die SchülerInnen sollen über die schulische Wissensvermittlung hinaus:

  • neue soziale Realitäten kennen lernen
  • solidarisch handeln und handeln lernen
  • Verantwortung übernehmen
  • gesellschaftlich nützliche Arbeit leisten
  • Einblick in Handlungsfelder von Gemeinwesens- und Sozialarbeit erhalten
  • längerfristige Beziehungen zu KlientInnen aufbauen
  • Bedeutung und Notwendigkeit von ehrenamtlichen Tätigkeiten erfahren