Abschussveranstaltung zum Thema „Barrierefreie Stadt“. © Stadt Bregenz

180 Vorschläge für Barrierefreiheit

Am 1. März wurden mit einer Veranstaltung im Vorarlberg Museum in Bregenz jene sieben Stadtspaziergänge abgeschlossen, die 2022 unter dem Projekttitel „Barrierefreie Stadt“ über die Bühne gingen.

Dabei wurden von den Teilnehmenden mit einem Gesamtaufwand von 350 Arbeitsstunden 180 Vorschläge mit Potenzialen zu Verbesserungen für Menschen mit Handicap gesammelt. Auch über eine Online-Beteiligungsplattform konnten Ideen eingebracht werden. Sie alle wurden mit Fachleuten des ÖZIV -  Verband Für Menschen mit Behinderungen gesichtet, durch Empfehlungen ergänzt und jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Beteiligten waren sich einig, dass es in der jüngeren Vergangenheit schon zahlreiche Verbesserungen gegeben hat. Dazu zählen Neugestaltungen im öffentlichen Raum wie beim Kornmarkt und Leutbühel oder in der Kirchstraße, wo eine vorbildliche Barrierefreiheit erzielt wurde. Anregungen betreffen zum Beispiel die Absenkung von Gehsteigkanten auf maximal 3 cm, vor allem vor Schutzwegen bzw. entlang von Fuß- und Radwegen. Auch die Reparatur von Belagsschäden sowie hinderliche, weil zu große Fugen bei gepflasterten Oberflächen sind aufgeworfene Themen. Ebenso wurden Punkte im Stadtgebiet lokalisiert, an denen immer wieder durch falsch geparkte Fahrzeuge Barrieren oder durch nicht zurückgeschnittene Bepflanzungen Engstellen entstehen. Klar wurde indessen aber auch, dass für die Beseitigung vieler Behinderungen – Beispiele sind die Zugänge zu diversen Gebäuden – nicht die Stadt zuständig ist, sondern hier lediglich eine entsprechende Information an die betreffenden Eigentümer:innen erfolgen kann.

„Die Landeshauptstadt Bregenz lebt Inklusion. Es freut mich, dass ich gemeinsam mit unserem Stadtrat für Stadtentwicklung und Mobilität Robert Pockenauer das Thema ‚Barrierefreiheit‘ im öffentlichen Raum offensiv angehen kann. Damit steigern wir die Lebensqualität für alle Menschen in unserer Stadt ganz maßgeblich“, sagt Bürgermeister Michael Ritsch. Und Stadtrat Robert Pockenauer ergänzt: „Die Stadt gehört uns allen. Barrierefreiheit und Inklusion gehören daher selbstverständlich zu unserem politischen Handeln. Für Bürgermeister Michael Ritsch und mich ist ‚Barrierefreiheit‘ ein besonderes Anliegen. In einem intensiven Prozess haben wir in sogenannten ‚Stadtteilspaziergängen‘ den Lebensalltag und die täglichen Herausforderungen für Menschen mit Behinderung besser kennen und verstehen gelernt. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde von der Landeshauptstadt Bregenz nun ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt, das jetzt Schritt für Schritt umgesetzt werden soll.“

Der Endbericht mit den 180 Verbesserungen in neun Kategorien soll nunmehr in den politischen Gremien besprochen und zwecks Bearbeitung an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden. Vor allem müssen auch die notwendigen Budgetmittel sichergestellt sein, damit Vorschläge nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten von der Stadt umgesetzt werden können.

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