Gruppenbild zur Eröffnung der Pipeline © Udo Mittelberger
Gruppenbild zur Eröffnung der Pipeline © Udo Mittelberger

Offizielle Eröffnung der Pipeline

Am Donnerstag, 11. Mai 2023, fand im alten Nostalgiebad „Mili“ eine Pressekonferenz der Landeshauptstadt Bregenz mit Vizekanzler Werner Kogler, Bürgermeister Michael Ritsch, Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Daniel Zadra zur offiziellen Eröffnung der Pipeline statt. Danach ging es weiter zum fertiggestellten Bauabschnitt III der Pipeline, wo sich alle Anwesenden direkt vor Ort ein Bild machen und Fragen stellen konnten.

Vorangegangene Bauetappen I und II
Seit März 2011 wird in Bregenz an der Pipeline gearbeitet. Ausbaggerungen des Hafenbeckens in Lochau im Rahmen des Projekts „Am Kaiserstrand“ ermöglichten damals eine kostengünstige Auf­schüttung des 250 m langen Abschnitts von der Marina bis zum Tannenbach mit 18.000 m3 Kies. Auf dem neu entstandenen Flachufer wurden der Fuß- und Radweg durch einen Grünstreifen vonein-ander ge­trennt und ein Holzbadesteg mit Badeplattform auf den See hinaus gebaut. Dafür wurden rund 700.000 Euro investiert. Nach demselben Konzept folgte 2014 die Neuanlage der 250 m langen Strecke vom Tannenbach bis zum Schanzgraben. In die Renatu­rierung dieses Uferbereichs samt neuer Verkehrsorganisation, „Möblierung“ und WC-Anlage flossen weitere 1,3 Millionen Euro. An diese erste Etappe der Jahre 2011 und 2014 schloss 2021/22 der zweite Abschnitt der Neuge­staltung an. Er betraf den rund 500 m langen Uferbereich vom Schanzgraben bis zum Klausberg. Dabei wurden unter anderem auf der Höhe des „Melanie“ ein weiterer, 20 m langer Holzbadesteg und eine zusätz­liche WC-Anlage errichtet. Allerdings musste aufgrund der völlig anderen geologischen Untergrundverhältnisse mit steil abfallendem Seeufer eine entsprechende Ufermauer mit Treppen zum See gebaut werden. Die Kosten für die zweite Etappe betrugen 6,3 Millionen Euro.

Dritter und letzter Abschnitt
Vom Herbst 2022 bis zuletzt wurde schließlich der rund 900 m lange Abschnitt vom Klausberg bis zum Lochauer Strandbad in Angriff genommen. Er stellte die Stadt als Projektbetreiberin und Bau­herrin vor große Herausforderungen. Zwar entstand auf zwei Dritteln der Strecke erneut ein öko­logisch wertvolles Flachufer. Dafür mussten aber ca. 100.000 m3 Schüttmaterial in den Seegrund verbaut werden. Außerdem war die Anlage einer rund 280 m langen neuen Ufermauer notwendig. Rad- und Fußwege wurden wie in den beiden vorangegangenen Teilbereichen konsequent von­einander getrennt. Attraktivität und Aufenthaltsqualität erzielte man unter anderem auch durch Sitzbänke, Duschen und eine entsprechende Grünraumgestaltung, für die standorttypische, schattenspendende Pflanzen verwendet wurden. Von den 39 Bestandsbäumen in diesem Teilstück konnten 19 er­halten werden. Es wurden aber darüber hinaus nicht weniger als 140 Neupflanzungen von Bäumen vorge­nommen, insbesondere von Weiden. Außerdem wurden ca 1.000 Wildsträucher  gesetzt. Die Investitionen für die Neuge­staltungsmaßnahmen lagen bei rund 9,2 Millionen Euro. 6 Millionen Euro wurden von Bund und Land beigesteuert, auf die Landeshauptstadt Bregenz entfallen 2,5 Millionen Euro der Kosten, während Lochau (600.000 Euro), Hörbranz (100.000 Euro) und die umliegenden Gemeinden Eichenberg, Möggers und Hohenweiler (50.000 Euro) 750.000 Euro für den finalen Abschnitt bereitstellten.

Zusammenfassung
Hinter dem neuen Gesicht des rund zwei Kilometer langen Pipeline-Ufers zwischen dem Bregenzer Hafen und dem Lochauer Strandbad steckt ein Mammutprojekt, das sich über 12 Jahre erstreckte und die Projektpartner in dieser Zeit rund 17,5 Millionen Euro kostete. Die Stadt als Betreiberin und Bau­herrin investierte nach Abzug der zum Teil recht hohen Kostenbeteiligungen durch den Bund und das Land Vorarlberg sowie jener der Gemeinden Lochau, Hörbranz, Möggers, Eichenberg und Hohenweiler rund 5 Millionen Euro. Es war eine Investition in die Renaturierung eines der belieb­testen Naherholungsgebiete in der Region, das jetzt deutlich an Aufenthaltsqualität gewonnen hat. An Spitzen­tagen halten sich hier Zehntausende Fußgänger:innen, Radfahrende und Badegäste aus nah und fern auf. Für sie alle ist die neu gestaltete Pipeline attraktiver und sicherer geworden.

Bürgermeister Michael Ritsch:
„In einer Rekordzeit von nur zwei Wintern ist es uns gelungen die letzten beiden Bauetappen an der Pipeline fertigzustellen. Deswegen freue ich mich ganz besonders, dass es in gemeinsamen Anstrengungen von Stadt, Land, Bund und Gemeinden gelungen ist, aus einer beliebten Naherholungszone eine noch schönere zu machen. Hinter all dem steht, dass unser frei zugängliches Bodenseeufer ein unbezahlbarer Faktor für die hohe Lebensqualität vieler Menschen ist. Die Neugestaltung ist eine deutliche Qualitätssteigerung, sowohl für die heimische Bevölkerung als auch für Gäste. Ich danke allen für die Mitarbeit an diesem tollen und letztlich erfolgreichen Projekt.“

Vizekanzler Werner Kogler:
„Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Radanteil im Verkehr in den kommenden Jahren massiv zu steigern und damit klimafreundliche Mobilität zu fördern. Radfahren ist nicht nur gut für das Klima, dadurch werden auch tausende Arbeitsplätze geschaffen. Es ist gesund und weil es viel billiger ist als ein PKW, auch gut für das Geldbörserl. Es freut mich, dass wir heute gemeinsam die Pipeline eröffnen durften – das Projekt ist ein Highlight für Vorarlberg und ganz Österreich.“

Landeshauptmann Markus Wallner:
„Der Bodensee ist das größte Gewässer unseres Landes und eines der bekannten Wahrzeichen Vorarlbergs. Seine Ufer sind wertvolle Naherholungsgebiete. Entlang der Pipeline finden sich mehrere Kilometer mit fast frei zugänglichem Ufer, die Bregenz und Lochau landschaftlich eindrucksvoll verbinden. Die nun abgeschlossene Neugestaltung und damit auch Aufwertung ist ein klarer Gewinn für Mensch und Umwelt. Die neue Pipeline bietet Raum für naturnahe Erholung, fördert die Mobilität sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad und ist insgesamt ein Musterbeispiel für Uferrenaturierung. Von Landesseite sind deshalb beträchtliche Mittel aufgewendet worden: Alleine beim letzten Projektabschnitt trägt das Land Vorarlberg über 44 Prozent der Kosten. Zum Ergebnis gratuliere ich der Stadt Bregenz herzlich. Der Bevölkerung und allen Gästen wünsche ich viel Freude bei der künftigen Nutzung.“

Landesrat Daniel Zadra:
„Heute ist ein Tag der Freude. Mit der Fertigstellung der Pipeline von Bregenz nach Lochau erhöhen wir nicht nur den Freizeitwert und die Lebensqualität am See, wir schaffen auch ideale Bedingungen für den Alltags- und Freizeitradverkehr. Wer aus dem Leiblachtal nach Bregenz will, wer eine Radtour entlang des Bodenseeufers unternehmen möchte, wer einen kurzen Abstecher über die Grenze nach Lindau machen möchte – für all diese Menschen bedeutet die neue Schlagader des Radverkehrs in Vorarlberg eine bedeutende Erhöhung von Sicherheit, Komfort und Fahrerlebnis.“

 

 

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