Das Bild zeigt das Sujet des monatlich erscheinenden Klimakompass: Eine PV-Anlage vor einem blauen Himmel mit weißen Wolken, auf dem darunter vor einem grünen Hintergrund "KlimaKompass für Bregenz" steht.
© Stadt Bregenz / pixabay

KlimaKompass: Mehrerauer Seeufer im Wandel

Das Mehrerauer Seeufer ist eine der wertvollsten Naturlandschaften am Bodensee. Flachwasserzonen, Auwälder und Kiesbänke bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Besonders bemerkenswert sind die Strandrasen, eine einzigartige Pflanzengemeinschaft, die in ganz Österreich nur hier vorkommt.

Doch diese besondere Landschaft steht unter Druck. Die Bestände des Bodensee-Vergissmeinnichts, einer weltweit nur am Bodensee vorkommenden Pflanze, ist im Jahr 2024 stark zurückgegangen. Wurden im Frühjahr noch rund 20.000 Pflanzen gezählt, waren es im Herbst nur noch etwa 3.000 – ein Rückgang um 85 Prozent. Grund dafür war das ungewöhnlich lange Sommerhochwasser, das die Pflanze bereits während der Blütezeit überflutete. Dies verhinderte die Bildung neuer Samen und erschwerte es vielen Beständen, sich in höhere Lagen auszubreiten.

Gleichzeitig gibt es auch positive Entwicklungen: Die seltene Bienenragwurz, eine Orchideenart, wurde zum zweiten Mal in Folge im Gebiet nachgewiesen. Außerdem wurde die Schutzgebietsverordnung 2024 überarbeitet und das Gebiet im Mündungsbereich Bregenzerach erweitert. Damit wird der langfristige Erhalt dieser wertvollen Landschaft weiter gestärkt.

Wer mehr über die Veränderungen und Herausforderungen am Mehrerauer Seeufer erfahren möchte, kann die Details im aktuellen Jahresbericht 2024 zum Naturschutzgebiet Mehrerauer Seeufer – Bregenzerachmündung auf unserer Website nachlesen: https://www.bregenz.gv.at/leben/umwelt-energie/naturschutz-in-bregenz

Drei Fakten über das Schutzgebiet:

  • Ein Hotspot der Artenvielfalt: Das Schutzgebiet beherbergt nicht nur das seltene Bodensee-Vergissmeinnicht, sondern auch weitere gefährdete Pflanzen wie den Uferhahnenfuß, der an wechselnde Wasserstände angepasst ist. Gleichzeitig ist das Gebiet ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vogelarten – darunter seltene Wasser- und Zugvögel, die die Flachwasserzonen der Achmündung als Rastplatz nutzen.
  • Vom Militärgelände zur Naturoase: Teile des Schutzgebiets wurden früher militärisch genutzt. Heute bieten diese Flächen geschützte Rückzugsorte für seltene Pflanzen wie die Bienenragwurz und verschiedene Orchideenarten.
  • Erweiterter Schutz: Das Mehrerauer Seeufer und die Bregenzerachmündung stehen seit 1991 unter Naturschutz. Bei der Novellierung der Schutzgebietsverordnung 2024 wurde der Schwemmfächer der Bregenzerach in das Schutzgebiet integriert.

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