Das Bild zeigt das Sujet des monatlich erscheinenden Klimakompass: Eine PV-Anlage vor einem blauen Himmel mit weißen Wolken, auf dem darunter vor einem grünen Hintergrund "KlimaKompass für Bregenz" steht.
© Stadt Bregenz / pixabay

KlimaKompass: Seewassernutzung

Der Bodensee ist nicht nur ein beeindruckendes Naturjuwel, sondern auch eine wertvolle Energiequelle. Ab dem Frühjahr 2025 nutzt Bregenz das Seewasser, um Energie dem Bodensee zu entziehen und damit dem Kunden nachhaltige Wärme und Kälte bereitzustellen – eine Technologie mit großem Potenzial für die Zukunft.

Wie funktioniert das?
Dem Wasser aus dem Bodensee wird Energie entzogen und über einen Wärmetauscher an einen zweiten Wasserkreislauf (Anergienetz) übergeben. Das Anergie-Rohrleitungsnetz versorgt elektrische Wärmepumpen direkt bei den Kunden zum Heizen und ermöglicht zudem eine stromfreie Kühlung (Free-Cooling) – alles effizient, umweltschonend und emissionsfrei. Bisher wird die Wärmeversorgung in der Stadt Bregenz hauptsächlich durch Erd- bzw. Biogas gedeckt. Der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen entspricht nicht nur der Klimastrategie der Stadt Bregenz, sondern macht uns auch unabhängiger von fossilen Energieträgern. Zudem wird der Bedarf an Kühlung in Zukunft steigen – auch dieser kann durch die Seewassernutzung nachhaltig gedeckt werden.

Hat die Seewassernutzung negative Auswirkungen auf den See, das Ufer oder die Wassertemperatur?
Die Antwort lautet: nein. Das Wasser wird in einer Tiefe von rund 40 Metern entnommen und nach der Nutzung in gleicher Menge und mit nur minimal veränderter Temperatur wieder zurückgeführt. Es erfolgen keine Eingriffe in die Uferzonen oder die Wasserqualität. Auch für Badende oder Wassersportler gibt es keine spürbaren Auswirkungen, da die Entnahme und Rückführung des Wassers in der Tiefe erfolgen.

Seebad Bregenz und Festspielhaus Bregenz als Vorreiter
Schon bald werden die ersten großen Gebäude mit dieser Technologie versorgt: Das neue Seebad Bregenz (Strandbad, Hallenbad und Sauna), das im Mai 2025 eröffnet wird, setzt auf Seewasser als Energiequelle. Auch das Festspielhaus wird als einer der ersten Abnehmer von dieser nachhaltigen Technologie profitieren. Doch das ist erst der Anfang: Langfristig soll die thermische Seewassernutzung auch weitere Teile von Bregenz – darunter Bregenz Mitte und das Weiherviertel – mit nachhaltiger Wärme und Kälte versorgen.

Drei spannende Fakten rund um die thermische Seewassernutzung:

  • Platzsparende Lösung: Die thermische Seewassernutzung benötigt keine großen, sichtbaren Flächen, da die Anlagen (Wärmeübergabe an das Anergie-Rohrleitungsnetz zu den Kunden) unterirdisch errichtet werden. Außerdem können die Wärmepumpen beim Kunden auf kleinem Raum viel Energie erzeugen.
  • Technische Details: Das Seewasser wird über eine 600 Meter lange Leitung aus einer Tiefe von 40 Metern entnommen, wo ganzjährig eine konstante Temperatur von 4-6°C herrscht.
  • Ganzjährig und 24 Stunden zuverlässig: Das Seewasser hat konstant nutzbare Temperaturen – egal ob Sommer oder Winter.

Mehr Informationen finden Sie hier.

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