
KlimaKompass: Zwischen Asphalt und Artenvielfalt – die Rolle der Stadtbäume in Bregenz
Sie spenden Schatten, kühlen die Luft, filtern Feinstaub und bieten Lebensraum: Die Stadtbäume in Bregenz leisten jeden Tag einen wertvollen Beitrag für unser Wohlbefinden – besonders in Zeiten des Klimawandels.
Mehr als nur schön: Warum Stadtgrün so wichtig ist
Bäume in der Stadt sind weit mehr als Dekoration. Sie schützen vor Überhitzung, binden CO₂, verbessern die Luftqualität und fördern die Artenvielfalt. Gleichzeitig schaffen sie Orte der Ruhe, tragen zur Aufenthaltsqualität bei und machen unsere Stadt lebenswerter. Darüber hinaus tragen Bäume wesentlich dazu bei, Regenwasser zurückzuhalten, Oberflächenabfluss zu verringern und die Böden zu stabilisieren.
Der Baumbestand in Bregenz – gepflegt, geplant und erfasst
Die Stadtgärtnerei Bregenz betreut mehrere tausend Bäume im gesamten Stadtgebiet. Jeder einzelne Baum ist in einem digitalen System erfasst. Dieses ermöglicht es, Pflege, Schnittmaßnahmen, Kontrollen oder auch notwendige Fällungen gezielt und verantwortungsvoll zu planen – je nach Standort, Gesundheitszustand und Verkehrssituation.
Vielfalt mit System – und Fokus auf heimische Arten
Bei Neupflanzungen setzt die Stadtgärtnerei Bregenz gezielt auf standortgerechte, heimische Baumarten, die mit dem lokalen Klima gut zurechtkommen und einen hohen ökologischen Mehrwert bieten. So entstehen wertvolle Lebensräume für Vögel, Insekten und Kleinsäuger.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der regionalen Herkunft und dem genetischen Ursprung (Genotyp) der Pflanzen. Nur durch die Auswahl von Gehölzen mit passendem Genotyp lässt sich langfristig sicherstellen, dass die Bäume optimal an den Standort angepasst sind – sowohl ökologisch als auch klimatisch.
Die Auswahl erfolgt mit Blick auf Biodiversität, Klimatoleranz und Pflegebedarf – für eine vielfältige, widerstandsfähige und nachhaltige Stadtbegrünung.
Besonders wertvoll: Habitatbäume und ihr Umfeld
Ein besonderes Anliegen der Stadtgärtnerei Bregenz ist der Erhalt sogenannter Habitatbäume – also Bäume mit Höhlungen, abgestorbenen Ästen, Stammrissen oder anderen natürlichen Strukturen, die zahlreichen Tierarten als Lebensraum dienen.
Dort, wo es mit der Verkehrssicherheit vereinbar ist, dürfen solche Bäume bewusst stehenbleiben. Denn Natur ist nicht immer ordentlich. Was aus menschlicher Sicht unaufgeräumt erscheinen mag – ein abgestorbener Ast oder ein zerfurchter Stamm – ist für Spechte, Fledermäuse, Käfer, Wildbienen und viele andere Arten von unschätzbarem Wert.
Unsere Ansprüche im Überblick:
Förderung der Artenvielfalt
Durch den bewussten Verzicht auf übermäßige Pflege – wie das regelmäßige Mähen, Zurückschneiden oder Entfernen abgestorbener Pflanzenbestandteile – entstehen wertvolle Rückzugsorte für Insekten, Vögel und andere Tiere.
Naturnahe Pflegekonzepte
Die Verwendung heimischer Pflanzenarten sowie das Belassen von Totholz, Blühflächen und unversiegelten Bodenstellen sind gezielte Maßnahmen, um natürlichen Kreisläufen Raum zu geben.
Bildung und Bewusstseinsbildung
Mit jeder Fläche, die ökologisch aufgewertet wird, soll auch das Verständnis für natürliche Prozesse und die Bedeutung von Biodiversität in der Stadt gestärkt werden.
Mit jeder Fläche, die ökologisch aufgewertet wird, soll Neugier für die Natur geweckt werden. So entstehen nicht nur Lebensräume für Pflanzen und Tiere, sondern im besten Fall auch Impulse, selbst aktiv zu werden und solche Flächen zu schaffen.
Die Stadtgärtnerei Bregenz bittet daher um Verständnis, wenn ein Baum oder sein Umfeld einmal nicht „perfekt gepflegt“ erscheint. Oft steckt gerade in diesem Detail ein bewusster Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
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