Platz da! Mädchen* gestalten Stadt

Mädchen* und junge Frauen*, begleitet durch Architektinnen und den Verein Amazone, erarbeiteten einen Gegenentwurf zur männlich geprägten Stadtplanung in Bregenz.

Die Teilnehmerinnen* begingen in zwei Stadttouren Orte, an denen sie sich wohlfühlen und solche, die sie eher meiden. Mithilfe eines städtebaulichen Inputs analysierten sie die Stadt und formulierten in einem weiteren Schritt ihre Wünsche und Anliegen. Basierend auf der Analyse und der gefundenen Nicht-Wohlfühl-Orte entwickeln die Teilnehmerinnen* in zwei Workshops eigene Ideen für Bregenz und setzen diese in kreativen Methoden um. Ziel war, den Blick der Mädchen* auf die Stadt sichtbar zu machen, um ihren Wünschen zur Gestaltung eine Stimme zu geben.

Im ersten Workshop an der HAK in Bregenz erstellten die Teilnehmerinnen* Collagen als utopische Atmosphären für jene Plätze, Straßen und Parkanlagen, die ihnen bei den Stadtführungen und in ihrem Alltag negativ aufgefallen sind. Mit viel Kreativität und Phantasie brachten sie ihre Ideen zu Papier. Hervorstechende Eigenschaften, die in den Collagen sichtbar wurden: bunt, grün, kommunikativ, hell, verspielt.

Im zweiten Workshop, der in der Werkstatt des Mädchenzentrums Amazone durchgeführt wurde, konnten die Teilnehmerinnen* ihre Gestaltungsvorschläge in zwei Architekturmodellen einbauen. Die von den Architektinnen vorbereiteten Modelle waren zum einen die Seeanlagen und zum anderen der Jahnplatz. Mit Papier, Knetmasse und Styropor wurden Kräutergärten, Bäume und Brunnen gestaltet, parkende Autos aus den Straßen geräumt, Sport- und Sitzmöglichkeiten geschaffen, Innenhöfe gestaltet, coole Cafés für junge Menschen angesiedelt. Hervorstechende Eigenschaften, die in den Modellen sichtbar wurden: grün, sportlich, lichtdurchflutet, kommunikativ, kooperativ, gemeinschaftlich, autofrei.

Die Wünsche der jungen, weiblichen Bevölkerung für Bregenz können folgendermaßen zusammengefasst werden:

1. Es muss mehr Grün geben.
2. Es braucht mehr Platz, um sich auszutauschen.
3. Für ein höheres Sicherheitsgefühl braucht es mehr Licht.
Das Ergebnis zeigt den Wunsch nach mehr Sicherheit in den Bereichen, die zum Beispiel bei Einbruch der Dunkelheit ein Hindernis für sie darstellen. Sie schlagen mehr Plätze für Jugendgruppen mit Bänken vor, Vielfalt und Kreativität bei den Treffpunkten im Freien, vielfältigere Nutzungsmöglichkeiten dort, wo jetzt nur spazieren geplant ist, mehr Grün, öffentliche Plätze für die Jugendlichen IN der Stadt, Innenhöfe, die durch gemeinschaftliche Nutzung hervorstechen (zum Beispiel Obstgarten für alle, Cafés, konsumfreie Zonen), eine bessere Beschilderung der Wege und würdigere und gut beleuchtete WCs, Plätze und Wege. Und einen weiteren wesentlichen Punkt erwähnten die teilnehmenden Mädchen* als vierten und ganz zentralen Punkt:
4. Partizipation ist ihnen wichtig!

Platz da! ist ein Projekt des Vereins Amazone in Kooperation mit den Architektinnen Catharina Fineder und Gloria Ochoa und dem Fachbereich Frauen & Gleichstellung der Landeshaupstadt Bregenz. 

Das Projekt wurde durch die Landeshauptstadt Bregenz finanziert.

Hier geht es zum ausführlichen Projektbericht.

Impressionen

zurück zur Übersicht