Übergabe des Preises 2022 an Eva Fahlbusch © Udo Mittelberger
Übergabe des Agathe-Fessler-Frauenpreises © Udo Mittelberger

Stadt vergibt wieder Agathe-Fessler-Frauenpreis

Bereits zum zweiten Mal vergibt die Landeshauptstadt Bregenz den Agathe-Fessler-Frauenpreis, der im Vorfeld des Weltfrauentags am 7. März 2023 um 18 Uhr im Bregenzer Marienheim verliehen wird. Nominiert werden können Frauen mit besonderen beruflichen oder ehrenamtlichen Leistungen, mit beispielgebendem Wirken für die Chancengleichheit von Frauen oder mit nachweisbaren Erfolgen in gesellschaftlichen Bereichen, die für das weibliche Geschlecht bislang untypisch sind.

Voraussetzung ist, dass die nominierte Frau in Bregenz wirkt, wohnt oder geboren ist. Eine fachkundige Jury, die aus drei Frauen und zwei Männern besteht, bewertet die Einsendungen und legt sich im Anschluss auf eine Gewinnerin fest. Nominierungen können hier digital über ein Online-Formular eingereicht werden. Die Einreichfrist ist am 16. Februar 2023.

Letztes Jahr wurden von Bürger:innen sowie von verschiedenen Organisationen insgesamt 33 Frauen auf die Nominierungsliste gesetzt. Nach der Jury-Entscheidung kam es am 4. März im Marienheim in Bregenz zur offiziellen Verleihung der Auszeichnung. Sie ging an Eva Fahlbusch vom Verein „Vindex – Schutz & Asyl“. 2013 gründete Fahlbusch zusammen mit tschetschenischen Flüchtlingen den Verein, dem sie seither als Geschäftsführerin vorsteht. In dieser Funktion setzt sie sich – u. a. durch Beratung, Vorträge und die Organisation von themenbezogenen Veranstaltungen – dafür ein, dass Menschen auf der Flucht sowie in länger anhaltenden Asylverfahren ein menschenwürdiges Leben in Vorarlberg führen können.

Benannt wurde der neue Preis, der fortan regelmäßig vergeben werden soll, nach Agathe Fessler, die 1905 mit dem Marienheim in Bregenz ein Asyl für stellenlose junge Frauen einrichtete und als Begründerin der modernen Sozialarbeit in Vorarlberg gilt. Ihr ging es darum, jungen Frauen, die zu den Unterprivilegierten, manchmal zu den Randgruppen der Gesellschaft gehörten, einen Zufluchtsort zu bieten. In Agathe Fesslers Marienheim waren alle Frauen willkommen, die Hilfe brauchten, gleichgültig aus welchen Gründen. Nicht die Hilfswürdigkeit entschied über eine Aufnahme ins Marienheim, sondern die Hilfsbedürftigkeit.

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