Austausch mit Führungskräften am Weltmädchentag

Jährlich am 11. Oktober, dem internationalen Weltmädchentag, wird auf die Belange von Mädchen und die Hindernisse, mit denen sie konfrontiert sind, aufmerksam gemacht. Die Führungskräfte der Landeshauptstadt Bregenz nahmen diesen Aktionstag zum Anlass, um sich mit Mädchen und jungen Frauen über ihre Ideen für die Stadt auszutauschen. Die Teilnehmerinnen stellten dabei das Projekt „Platz da! Mädchen* gestalten Stadt.“ vor, mit dem sie in Begleitung von Architektinnen und dem Verein Amazone einen Gegenentwurf zur männlich geprägten Stadtplanung in Bregenz erarbeitet haben.

Die Teilnehmerinnen begingen zuvor in zwei Stadttouren Orte, an denen sie sich wohlfühlen und solche, die sie eher meiden. Mithilfe eines städtebaulichen Inputs analysierten sie die Stadt und formulierten in einem weiteren Schritt ihre Wünsche und Anliegen. Basierend auf der Analyse und der gefundenen Nicht-Wohlfühl-Orte entwickelten die Teilnehmerinnen in zwei Workshops eigene Ideen für Bregenz und setzen diese in kreativen Methoden um. Ziel war, den Blick der Mädchen auf die Stadt sichtbar zu machen, um ihren Wünschen zur Gestaltung eine Stimme zu geben.

„Es ist wichtig, dass junge Menschen sich Gehör verschaffen und wir ihnen den Platz geben, sich mitzuteilen. Wir hören sehr genau hin und nehmen die Inputs gerne in unsere Überlegungen auf“, erklärt Bürgermeister Michael Ritsch.

Im ersten Workshop an der HAK Bregenz erstellten die Teilnehmerinnen Collagen als utopische Atmosphären für jene Plätze, Straßen und Parkanlagen, die ihnen bei den Stadtführungen und in ihrem Alltag negativ aufgefallen sind. Im zweiten Workshop, der in der Werkstatt des Mädchenzentrums Amazone durchgeführt wurde, konnten die Teilnehmerinnen ihre Gestaltungsvorschläge in zwei Architekturmodelle miteinfließen lassen. Die von den Architektinnen vorbereiteten Modelle waren zum einen die Seeanlagen und zum anderen der Jahnplatz.

Die Wünsche der jungen, weiblichen Bevölkerung für Bregenz betreffen unter anderem mehr Grünzonen und Platz, um sich auszutauschen. Für ein höheres Sicherheitsgefühl braucht es mehr Licht und eine bessere Beschilderung der Wege. Ebenso würdigere und gut beleuchtete öffentliche WC-Anlagen, Plätze und Wege. Darüber hinaus ist für die jungen Teilnehmerinnen ein Punkt zentral: Partizipation.

“Mädchen haben vielfältige Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse. Dennoch haben sie auch 2022 weltweit immer noch mit zahlreichen Ungerechtigkeiten und Herausforderungen zu kämpfen. Ich setze mich daher auch auf kommunaler Ebene dafür ein, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Ich freue mich über das tolle Ergebnis und den Abschluss inklusive Austausch mit den Abteilungsleitungen der Stadt. Ich bin überzeugt davon, dass diese jungen Frauen sich mit dieser Erfahrung weiterhin für ihre Interessen öffentlich einsetzen und ihren Forderungen nachhaltig Ausdruck verleihen werden“, so Vizebürgermeisterin Sandra Schoch.

„Platz da! Mädchen* gestalten Stadt.“ ist ein Projekt des Vereins Amazone in Kooperation mit den Architektinnen Catharina Fineder und Gloria Ochoa und dem Fachbereich Frauen & Gleichstellung der Landeshauptstadt Bregenz.

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