Wirtschaftstreibende stehen Fußgängerzone positiv gegenüber

Am 1. Juli 2022 trat in der Landeshauptstadt Bregenz die Erweiterung der Fußgängerzone in Kraft. Bereits bei der Einführung wurde kommuniziert, dass mit der Umsetzung auch eine Evaluierung einhergeht, die die positiven und negativen Aspekte der autofreien Innenstadt untersuchen wird.

So wurden nach den Festspielen in Kooperation mit der Bregenz Tourismus und Stadtmarketing GmbH zwei Umfragen durchgeführt, die ein Stimmungsbild zur Fußgängerzone liefern sollten.

Zum einen wurden Passant:innen befragt. Die Ergebnisse dieser Befragung befinden sich aufgrund der großen Teilnehmerzahl noch in der Auswertung. Eine zweite Umfrage, nämlich jene unter den Wirtschaftstreibenden der Landeshauptstadt, wurde vergangene Woche den politischen Vertreter:innen der Stadtratsparteien präsentiert. Vom 29. August bis zum 17. September gaben 128 Bregenzer Gewerbetreibende ihre Meinung zur neuen Fußgängerzone ab.

Die Auswertung zeichnet ein durchaus positives Bild zugunsten der autofreien Innenstadt. Auf die Frage, wie die Bregenzer Wirtschaftstreibenden im Allgemeinen zur Erweiterung der Fußgängerzone stehen, antworten rund 53 Prozent mit sehr positiv oder positiv. Dem gegenübergestellt bewerten 36 Prozent die autofreie Innenstadt sehr negativ oder eher negativ. 11 Prozent stehen der neuen Fußgängerzone neutral gegenüber. Bei jenen 55 Betrieben, die unmittelbar in der neuen Fußgängerzone beheimatet sind, erhöht sich der Prozentsatz jener, die sehr positiv oder positiv abgestimmt haben, auf 57 Prozent. Dem stehen 37 Prozent der Stimmabgaben mit sehr negativ oder negativ gegenüber.

„Von jenen Befragten, die sich klar positionieren, sehen zwei Drittel die Fußgängerzone positiv. Das bestärkt uns auf unserem Weg und zeigt, dass sich unser politischer Mut auch für die Wirtschaftstreibenden auszahlt. Die Akzeptanz wird mit der Quartiersentwicklung noch weiter wachsen, und ich bin mir sicher, dass wir uns in ein paar Jahren die Innenstadt ohne diesen neu gewonnenen Lebensraum gar nicht mehr vorstellen können“, sagt Bürgermeister Michael Ritsch.

In Bezug auf die Umsatzentwicklung seit der Einführung der neuen Fußgängerzone gibt der Großteil der Wirtschaftstreibenden (58 Prozent) an, keine Unterschiede zum Vorjahr zu erkennen. 15 Prozent vermerken eine Umsatzsteigerung, 19 Prozent einen Umsatzverlust. Rund 9 Prozent enthalten sich bei diesem Thema ihrer Stimme. Im Vergleich zum Jahr 2019 (vor Corona) sehen rund 50 Prozent keine Veränderung, 18 Prozent verzeichnen eine Umsatzsteigerung, 23 Prozent einen Umsatzverlust, und wiederum 9 Prozent machen keine Angaben.

„Das sehr positive Ergebnis der Befragung freut uns natürlich sehr. Die Wirtschaftstreibenden bestätigen damit den eingeschlagenen Weg. Die Menschen haben den neu geschaffenen öffentlichen Raum gut angenommen, und nach Fertigstellung der letzten Etappe wird dies noch deutlicher werden. Bregenz wird seinem Ruf als Klimaschutzhauptstadt immer mehr gerecht“, erklärt Vizebürgermeisterin Sandra Schoch.

Die Befragten hatten auch die Möglichkeit, mittels eines freien Textfeldes Lob, Kritik oder Verbesserungsvorschläge einzubringen. Lobend erwähnt wird hier unter anderem die erhöhte Frequenz in der Maurachgasse oder Kirchstraße. Kritik gibt es vor allem in Bezug auf die Einschränkungen für Anrainer:innen und Zusteller:innen. Insgesamt werden zehn akute Problemfelder aufgezeigt, die seitens der Stadt dokumentiert und nach Abwägung der Relevanz in Angriff genommen werden.

„Die Umfrage zeigt, dass die Fußgängerzone mehrheitlich positiv gesehen wird. Es gibt allerdings auch deutliche Kritik, die nun ernst genommen werden muss und für die es Lösungen braucht. Solche großen, schnellen Veränderungen bringen Probleme mit sich und haben immer auch Benachteiligte, um deren Probleme man sich nun rasch kümmern sollte“, lautet das Fazit des Wirtschaftsstadtrates Florian Rainer.

Medien

zurück zur Übersicht