Aktion gegen Catcalling in Bregenz

Unter dem Motto „#catcallsofbregenz“ veranstalteten der Fachbereich Frauen & Gleichstellung der Landeshauptstadt Bregenz und der Verein Amazone gemeinsam mit Jugendlichen eine Aktion zur Bewusstseinsbildung. Catcalling ist der Fachbegriff für verbale sexuelle Belästigung und abwertende Bemerkungen im öffentlichen Raum. Es ist keine Einzelerscheinung, sondern vor allem für Mädchen und Frauen tagtägliche Realität.

Gerade junge Frauen erleben im öffentlichen Raum abwertende Bemerkungen, Beleidigungen, Anmachen, Pfeifen, anzügliches Zurufen, aber auch Begrapschen oder Verfolgung größtenteils durch Männer. Dies hat zur Folge, dass sich Betroffene in ihrer Bewegungsfreiheit sowie in ihrem Sicherheitsgefühl eingeschränkt fühlen und öffentliche Räume weniger für sich nutzen.

„Unsere Stadt setzt sich mit Nachdruck für die Rechte von Mädchen und Frauen ein und macht auf Probleme, die sie in Beruf und Alltag erleben, aufmerksam. Wir stehen fest an ihrer Seite, um öffentliche Räume sicherer und respektvoller für alle zu gestalten", sagt Bürgermeister Michael Ritsch. Vizebürgermeisterin Sandra Schoch führt weiter aus: “Es ist kein Scherz! Es ist kein Kompliment! Catcalling ist die Belästigung von Mädchen im öffentlichen Raum, und jede erwachsene Frau, auch ich persönlich, kann sich noch daran erinnern, wie das war: demütigend, beängstigend, verwirrend. Mit diesem Projekt möchte die Stadt Bregenz auf dieses Problem aufmerksam machen und eine klare Stellung beziehen.”

„Catcalls of …“ möchte diese Missstände sichtbar machen. In vielen Städten weltweit gibt es mittlerweile diese Initiative, die Catcalls sammelt und mit Kreide gut sichtbar auf Straßen in den öffentlichen Raum trägt – dorthin, wo diese Aussagen stattgefunden haben. Auch am 13. Oktober 2023 wurde Catcalling am Kornmarktplatz in Bregenz im wahrsten Sinne des Wortes angekreidet. Im Rahmen des Projektes „#catcallsofbregenz“ informierte der Verein Amazone im Vorfeld zur Aufmalaktion zum Thema und sammelte Catcalls, die Jugendliche im öffentlichen Raum erlebt hatten. Durch die mit Straßenkreide aufgemalten Catcalls wurden Passant:innen auf das Thema aufmerksam gemacht und die gesammelten Statements in den sozialen Medien verbreitet.

„Für die meisten Mädchen und Frauen gehört Catcalling zum Alltag. Bereits zehn- und elfjährige Mädchen sind betroffen. Mädchen und Frauen werden so von Männern und Jungen in der Nutzung von öffentlichen Räumen beschränkt, bewegen sich nicht frei und unbeschwert. Leider wird vieles davon noch als ‚Kavaliersdelikt‘ verharmlost, und leider ist Catcalling in Österreich keine strafbare Handlung. Das gehört dringend geändert“, sagt Brigitte Stadelmann vom Verein Amazone.

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