Bewertungsgremium einigt sich einstimmig auf Bahnhofsvariante

Die Planungen rund um ein neues Bahnhofsquartier in Bregenz haben ein neues Niveau erreicht.

Nachdem im Jahr 2021 ein Treffen aller Grundstückseigentümer:innen stattfand, um eine gemeinsame Lösung für den Bahnhof sowie die Entwicklung der Quartiere Seequartier und Seestadt auf den Weg zu bringen, wurde in den Folgejahren intensiv an einer Umsetzung gearbeitet. Diese Arbeiten mündeten schlussendlich in einem städtebaulichen Wettbewerb, aus dem 2023 der Entwurf des Wiener Büros Studio VlaySteeruwitz als Sieger hervorging.

In den vergangenen Monaten wurde das Siegerprojekt sukzessive weiterentwickelt und von Expert:innen der Stadt, der ÖBB, des Vorarlberger Verkehrsverbundes und des Landes sowie von den Wettbewerbssieger:innen und Eigentümer:innen in sechs Varianten gegossen.

Diese sechs Varianten des Bahnhofs samt Bebauung der umliegenden Flächen wurden einer sorgfältigen Begutachtung durch Fachjuror:innen unterzogen. In diesen Vorprüfungen wurden die Teilbereiche Städtebau und Raumplanung, Verkehr und Mobilität, Mobilitätsdrehscheibe, Grünraum und Klima, Verlegung der Landesstraße, Nutzungsplanung, Sozialraum, Grundstücksumlegungen sowie Zeitplan unter die Lupe genommen.

Die Varianten beinhalteten verschiedene Herangehensweisen an eine Umsetzung, inkludierten die Verlegung der Landesstraße (bahnparallel) ebenso wie eine Umsetzung am derzeitigen Standort oder auf der Seestadt mit bestehendem Verlauf der L202.

Einstimmige Entscheidung für eine Variante

Am Freitag, 23. Februar 2024, lud die Stadt Bregenz ein Bewertungsgremium – bestehend aus Vertreter:innen der Stakeholder, des Landes sowie der politischen Stadtparteien – ins vorarlberg museum ein, um die Ergebnisse der Vorprüfungen zu präsentieren und in einer Abstimmung eine Präferenz zu identifizieren, wie das Bahnhofsquartier in Zukunft aussehen soll.

Nach den Präsentationen legte sich das Bewertungsgremium auf die im Prozess als „4a“ titulierte Variante als klares Siegerprojekt fest. Diese Planungen sehen vor, dass der Bahnhof am derzeitigen Standort errichtet wird. Er fungiert somit nicht nur als Mobilitätsdrehscheibe, sondern auch als Verteilerzentrum und Frequenzbringer im Schnittpunkt von Seequartier, Seestadt und Festspielbezirk mit einem Bahnhofsplatz, der einer Landeshauptstadt würdig ist. Der Festspielbezirk wird mittels attraktiver und großzügiger Unterführung erschlossen.

Die Landesstraße wird in der Variante 4a ab der Mehrerauerbrücke bahnparallel verlegt. Somit kann die Mehrerauerbrücke an der derzeitigen Position erhalten bleiben. Der Busbahnhof wird straßenparallel auf dem Gebiet des derzeitigen Bahnhofs und Teilen des Seequartiers errichtet. Seine Positionierung wirkt wie ein sechster Bahnsteig und ermöglicht eine nahtlose Eingliederung in den öffentlichen Bahnverkehr samt idealer Bedingungen für den Umstieg. Das Seequartier wird mit Wohn- und Gewerbeflächen als „Brücke“ zum Quellenviertel konzipiert. Für die Seestadt sind drei Baukörper mit unterschiedlichen Höhen und attraktiven Erdgeschosszonen vorgesehen, die die Baustruktur der Innenstadt attraktiv fortsetzt.

„Das ist ein Meilenstein in der Entwicklung unserer Stadt. Alle Mitglieder des Bewertungsgremiums bestehend aus Eigentümern, ÖBB, Stadtpolitik und Land haben sich einstimmig für eine Bahnhofsvariante ausgesprochen. Es ziehen alle an einem Strang und sind gewillt diese Pläne umzusetzen. Was wir vor drei Jahren begonnen und in unzähligen Arbeitsstunden auf den Weg gebracht haben, trägt nun Früchte“, freut sich Bürgermeister Michael Ritsch nach der Sitzung.

Als nächsten Schritt werden die Pläne nun am 21. März 2024 der Stadtvertretung zum Beschluss zur Weiterverfolgung und Vertiefung der „Variante 4a“ vorgelegt.

Das Bewertungsgremium

Michael Ritsch (Bürgermeister Stadt Bregenz)

Robert Pockenauer (Stadtrat Team Bregenz)

Michael Rauth (Stadtrat ÖVP)

Heribert Hehle (Stadtrat Grüne)

Daniel Zadra (Landesrat)

Reinhard Schertler (Seequartier)

Hubert Rhomberg (Seequartier)

Andrea Krupski von Mansberg (Stadtentwicklung Bregenz)

Bernhard Fink (Bauservice Bregenz)

Michael Mangeng (ÖBB)

Erwin Nagele (ÖBB)

Gerhard Schnitzer (Landesstraßenbauamt)

Günther Prechter (Gestaltungsbeirat der Stadt Bregenz)

Andreas Cukrowicz (Landesgestaltungsbeirat)

Tim von Winning (Baubürgermeister der Stadt Ulm)

Christian Matt (Präsident ZV Vorarlberg)

Medien

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