Sommerausstellung „Schöner Wohnen“ von Uwe Jäntsch

Am Sonntag, 16. Juli 2023, wird um 11 Uhr im Palais Thurn & Taxis die diesjährige Sommerausstellung der Landeshauptstadt Bregenz „Schöner Wohnen“ von Uwe Jäntsch eröffnet. Mit dem Künstler Uwe Jäntsch wird der Fokus auf eine junge, internationale und zeitgenössische Position gelegt. Das von Juli bis September stattfindende Preisjassen ist ein aktiver Bestandteil der künstlerischen Kommunikationsform von Jäntsch, gleichzeitig sind die Preise selbst aktiver Bestandteil und wichtige Arbeiten in der Gesamtkonzeption.

Der Künstler Uwe Jäntsch bespielt mit seinen teils großformatigen Malereien die Räumlichkeiten des Palais Thurn & Taxis, wobei die künstlerische Form der sozialen Skulptur wie jene des Preisjassens und weitere Interventionen und Installationen eine wichtige Rolle spielen. 

Die Ausstellung „Schöner Wohnen“ von Uwe Jäntsch erlaubt einen konzeptiven Einblick in eine intensive Schaffensperiode von über 33 Jahren. Bestehende Arbeiten werden neu installiert, kontextualisiert und verlieren somit nie ihre starke Präsenz und Aussagekraft im Hinblick auf gegenwärtige Ereignisse, seien sie politischer, sozialer oder wirtschaftlicher Natur. 

Uwe Jäntsch arbeitet und bezieht seine, unsere Umwelt mit ein. Er gibt dem Palais Thurn & Taxis als ehemaliges herrschaftliches Wohnhaus seinen Glanz und seine Funktion zurück. Kunst und Leben verknüpfen sich dabei zu einem Gesamtkunstwerk. Das Haus gilt als wesentlicher Bestandteil seiner Kunst. 

Jedes Stockwerk hat eine spezifische Funktion erhalten: das einladende, stolze Foyer mit dem dahinterliegenden Heimatraum, die Palermoräume im ersten Obergeschoss, das helle, aufgebrochene, lichtdurchflutete Blumenzimmer und das Labyrinth des schlechten Gewissens im Dachboden. Im Dachboden befindet sich auch die Installation von zwei Hauptpreisen: 120 Kisten Bier und eine Waschmaschine – mit kulturgeschichtlicher Symbolik des Kreuzes kontemplativ besetzt. Im Keller, der Austragungsort für das Sommerpreisjassen, sind 16 Tische, 64 Stühle, 16 Lampen, 16 Jasskartenpäckchen exakt angeordnet. Jeder Preis ist ein Kunstwerk.  

„Das Preisjassen für meine neuen Werke ‚Toyota‘, ‚Bierkisten‘ und ‚Waschmaschine‘ in meinem noch ‚Schöner Wohnen‘-Ambiente war mein klares Ziel, dem ich ein Leben lang nacheifere“, so Uwe Jäntsch.

Der Künstler nimmt sich Plätze und Orte und verwandelt sie in großformatige Installationen – die Welt als Bühne, der Gast als Mitakteur. Er ist ein sensibler Beobachter seiner und unserer Umwelt. Er ist schnell in der Umsetzung, er reagiert sofort. Seine Materialien sind Abfallprodukte wie Verpackungskarton oder Wellpappe. Er geht auf die Suche nach alten Fotografien, Bilder, Bilderrahmen, versieht sie mit neuer Bedeutung, indem er sie bemalt, ihnen eine neue Identität gibt – großformatig, gewaltig, bunt, objekthaft, raumgreifend, zeitgenössisch.

In der Ausstellung werden seine vielfältigen Techniken miteinander verflechtet. Malerisches und zeichnerisches Werk, Installation und Kommunikation – Uwe Jäntsch ist ein Gesamtkunstwerk. Die Landeshauptstadt Bregenz hat mit dem Künstler nun die einmalige Chance, eine junge, zeitgenössische Sommerausstellung im Palais Thurn & Taxis umzusetzen und wieder einmal mehr, dem Anspruch einer international anerkannten Kulturstadt gerecht zu werden.

„Die Sommerausstellung ist bereits seit über 30 Jahren ein wichtiger Bestandteil des Kultursommers in Bregenz. Renommierte, international bekannte Künstler:innen präsentierten im Palais Thurn & Taxis ihre Werke und leisten einen wichtigen Beitrag zur Kulturhauptstadt. Großen Dank an den Kulturservice und an alle Beteiligten, auch dieses Jahr wieder einen Künstler internationalen Formats für die Ausstellung gefunden zu haben. Ich bin schon gespannt, was Uwe Jäntsch im Künstlerhaus präsentiert,“ so Bürgermeister Michael Ritsch.

Kulturstadtrat Michael Rauth zur Ausstellung: „Die traditionelle Sommerausstellung der Stadt im Palais Thurn & Taxis, heuer mit dem Thema ‚Schöner Wohnen‘ von Uwe Jäntsch, soll eine kritische Auseinandersetzung mit der Zukunftsgestaltung sein. ‚Schöner Wohnen‘ wird dabei zur Metapher und das Preisjassen als künstlerische Installation mit übertriebenen Preisen wird als Teil der Ausstellung zur sozialen Skulptur. Mitmachen beim Preisjassen ist Teilhabe an dieser Kunstform und kann sich rentieren.“

Biografie Uwe Jäntsch
Geboren 1970, ist Vorarlberger Kunstschaffender, lebte und arbeitete lange in Palermo, Sizilien. Als Künstler ist er Autodidakt. Sein Werk umfasst Eingriffe in Zeichnungen, Malerei, Skulptur, Installation, Performance und Filmkunst. Hauptwerke: Fish Pills, Porn Pavilion 53° Biennale di Venezia, 48 öffentliche Eingriffe Piazza Garraffello, Palermo. Schnellste vergriffene Publikationen: Planet Of The Apes. Werke im öffentlichen Raum in Vorarlberg: Schwarzenberg, Tanzhaus, im Rahmen von 750 Jahre Schwarzenberg / Lech, Schottenhof.


„Schöner Wohnen“ von Uwe Jäntsch
Palais Thurn & Taxis
18. Juli bis 3. September 2023
Dienstag bis Freitag, 15 bis 19 Uhr
Samstag und Sonntag, 10 bis 18 Uhr
Kuratorin: Judith Reichart
Eine Ausstellung des Kulturservice der Landeshauptstadt Bregenz 

Mitmachen beim Sommerausstellungspreisjassen!
Start: 16. Juli 2023, im Anschluss zur Eröffnung
Anmeldung unter sommerausstellung@bregenz.at
Das Sommerausstellungspreisjassen ist ein aktiver Bestandteil der künstlerischen Kommunikationsform von Uwe Jäntsch.  Alle Vorarlberger:innen, die gerne einen gepflegten Jass klopfen, haben in der Zeit vom 16. Juli bis 27. August die Möglichkeit, beim Preisjassen teilzunehmen. Zu gewinnen gibt es attraktive Preise, die selbst eine wichtige Arbeit in der Ausstellungskonzeption von Uwe Jäntsch sind.

Preise:
1. Preis: TOYOTA AYGO X play, Farbe Pure White
2. Preis: 120 KISTEN BIER von Mohrenbräu
3. Preis: MIELE Waschmaschine WCD 120 WPS, lotosweiss

Alle Informationen zum Sommerausstellungspreisjassen finden Sie unter: www.bregenz.gv.at/sommerausstellung

Führungen durch die Ausstellung
Mittwoch, 26. Juli 2023, 18 Uhr 
Mittwoch, 2. August 2023, 18 Uhr 
Mittwoch, 30. August 2023, 18 Uhr 

Anmeldungen unter kultur@bregenz.at
 

Medien

zurück zur Übersicht