Im Weidach soll Fernwärme erzeugt werden

Mit dem Biomasse-Heizwerk Rieden um 1,3 Millionen Euro, das Anfang Juni in Betrieb ging und die Mittelschule Rieden, die Handelsakademie und später auch die Berufsschule mit nachhaltiger Wärme versorgt, haben die Stadt und ihre Stadtwerke einen ersten wichtigen Schritt gesetzt.

Jetzt ist in puncto „Fernwärme“ ein noch viel größerer Wurf geplant. Ein entsprechender Grundsatzbeschluss dazu wurde in der Stadtvertretung am 14. Juli gefasst. Dies teilte Bürgermeister Michael Ritsch am Rande der Sitzung mit: „Die Landeshauptstadt Bregenz nimmt ihre Verantwortung gegenüber unseres Klimas sehr ernst. Bregenz gelingen in den letzten anderthalb Jahren große Schritte im Ausstieg aus fossiler Energiegewinnung. Das Biomasse-Heizwerk ist hierbei ein ganz wesentlicher Baustein und deckt sich mit unserer Klima- und Energiestrategie 2030, die wir vergangenen Oktober einstimmig beschlossen haben.“

So soll im Stadtteil Weidach auf einer ca. 4.200 m2 großen Fläche der Illwerke VKW AG ein weiteres Biomasse-Heizwerk samt Rundholzlager etc. gebaut und daran ein rund 15 km langes Hochtemperatur-Wärmeverteilnetz angeschlossen werden. Betrieben wird die Anlage von der noch zu gründenden Fernwärme Weidach GmbH, die aus der Illwerke-VKW-Gruppe, den Bregenzer Stadtwerken und der Marktgemeinde Wolfurt besteht. In einer ersten Ausbaustufe sollen gesamt rund 19.000 MWh Energie pro Jahr produziert und alles in allem über 250 Objekte mit Wärme für Heizung und Warmwasseraufbereitung versorgt werden. Dafür werden jährlich etwa 24.000 srm (Schüttraummeter) Holz benötigt. Die Initiatoren denken sogar über eine spätere Flächenerweiterung um weitere 1.700 m2 nach, auch durch ergänzende Technologien wie z. B. durch eine Kraft-Wärme-Kopplung mittels Holzvergasung oder mit Hilfe des Betriebs eines Wasserstoff- oder Biogas-Blockheizkraftwerks.

„Das Biomasseheizwerk schützt nicht nur das Klima, es macht uns auch unabhängiger von externen Gaslieferanten“, erklärt Stadtrat Heribert Hehle.

Eine eigens erstellte Machbarkeitsstudie schätzt den Investitionsbedarf auf insgesamt rund 18 Millionen Euro, die als Eigenkapital der Gesellschafter, in Form von Fremdkapital, durch Förderungen udgl. eingebracht werden müssen. Für die Landeshauptstadt Bregenz wird im Falle der Realisierung eine Kapitaleinlage und Haftung über 2,33 Millionen Euro schlagend. Wenn alles klappt, könnte Ende 2023 mit dem Bau begonnen werden und ca. ein Jahr später die erste Fernwärmelieferung erfolgen.

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