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Blockheizkraftwerke

Als die Bregenzer Kläranlage (ARA) 1967 in Betrieb ging, war sie nicht nur die erste des Landes, die die Abwässer aus Haushalten und Betrieben vollbiologisch reinigte. Auch das in der Anlage entstehende Faulgas, das zu rund 67 % aus Methan und 33 % aus CO2 besteht, wurde bereits vor 50 Jahren genutzt. Schon damals hat man damit Gebläse angetrieben, die dafür sorgten, dass sauerstoffreiche Luft in die Klärbecken gepumpt wird.

In den 1990er-Jahren wurden dann die ersten Gasmotoren zur Stromerzeugung und Wärmegewinnung angeschafft. Sie wurden 2006 durch modernere Maschinen ausgetauscht, die bis zum Vorjahr insgesamt rund 10 Millionen kWh elektrischen Strom und 15 Millionen kWh Wärmeenergie lieferten. Damit konnte zum Beispiel bis zuletzt die Hälfte des jährlichen Strombedarfs der ARA abgedeckt werden.

2017 erreichten diese Blockheizkraftwerke aber auch die Grenze von 60.000 Betriebsstunden und waren damit quasi am Ende ihres Lebenszyklus angekommen. Daher entschloss sich die Stadt dazu, die Anlagen grundlegend zu erneuern. Jetzt können sich die Verantwortlichen – allen voran ARA-Leiter DI (FH) Stefan Carotta – über den Abschluss der Arbeiten freuen.

Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, wurden noch brauchbare Anlagenteile instandgesetzt und weiter verwendet. Die neuen Gasmotoren samt Generatoren kosteten nichtsdestotrotz rund 450.000 Euro. Dafür wurden zusätzlich eine Faulgasreinigung mit Hilfe eines Aktivkohlefilters sowie eine Abgasreinigung eingebaut. Die Abgasgrenzwerte können damit nicht nur eingehalten, sondern sogar deutlich unterschritten werden.

Und auch die Investitionssumme relativiert sich, wenn man bedenkt, dass die neuen Kraftwerke mindestens die Hälfte des pro Jahr benötigten Stroms liefern. Legt man den aktuellen Strompreis zugrunde, bedeutet das eine Einsparung von ca. 85.000 Euro pro Jahr.

Foto: ARA-Mitarbeiter Mario Schedler mit der neuen Anlage.

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