Eine von hinten zu sehende Frau geht mit wehender Regenbogenfahne durch ein Rapsfeld.
© Shutterstock

LGBTIQ+ Gesundheit im Blick

Die Aktionswoche LGBTIQ+ Health Awareness Week macht darauf aufmerksam, dass queere Menschen im Vergleich einen weniger sicheren und diskriminierungsfreien Zugang zum Gesundheitswesen haben.

Vom 24. bis 30. März jeden Jahres wird auf die schlechteren Bedingungen für die Gesundheit von LGBTIQ+ Menschen aufmerksam gemacht.

Die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von LGBTIQ+ ist im Gesundheitssektor noch immer nicht erreicht. Dies hat deutlich Auswirkungen auf die Gesundheit von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen. Ignoranz, Diskriminierung und Minderheitenstress machen krank und beeinträchtigen die psychische und mentale Gesundheit, den Selbstwert und damit ein mögliches gesundheitsgefährendendes Verhalten. Die nur in geringer Anzahl vorliegenden Studien zeigen in ihren Ergebnissen, dass LGBTIQ+ weniger Chancen auf ein gesundes Befinden haben und häufiger von psychischen Erkrankungen wie Depression, Angst-, Schlaf- und Essstörungen oder Burn-Out betroffen sind.

Wenn Gesundheitsversorger:innen die sexuelle Orientierung beziehungsweise geschlechtliche Identität von Hilfesuchenden und Patient:innen nicht mitbedenken und respektvoll berücksichtigen, beeinträchtigt dies die Qualität der Behandlung. Negative Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem, wie z. B.  die Pathologisierung von Intergeschlechtlichkeit, versuchte Konversionstherapien an Schwulen oder anderweitig erlebte Diskriminierung von LGBTIQ+ im Gesundheits- und Pflegebereich können zu Traumatisierungen führen oder auch dazu, dass medizinische Angebote nicht (mehr) wahrgenommen werden.

Zwischen Patient:innen und Ärzt:innen ist die Thematisierung der sexuellen Orientierung immer noch ein Tabu, sei es aufgrund von Unsicherheit oder mangelndem LGBTIQ+-spezifischem Wissen. In der Folge finden sexualitätsbezogene Fragen keinen Raum hinsichtlich einer ärztlichen Beratung zur Gesundheit im Allgemeinen, aber auch bezüglich sexuell übertragbarer Krankheiten (STI), HIV-Prävention (PrEP, PEP) oder HIV-Testung.

Den besonderen Bedarfen von trans* Menschen steht ein Mangel an niedrigschwelligen Angeboten einer kompetenten medizinischen, pschotherapeutischen und psychosozialen Versorgung entgegen, beispielsweise im Hinblick auf die Unterstützung während des Transitionsprozesses. Ebenso ist der ambulante und stationäre Gesundheits- und Pflegebereich noch immer nicht ausreichend kompetent für die Belange und Bedarfe intergeschlechtlicher Menschen aufgestellt.

Weiterführende Informationen zum Thema Gesundheit von LGBTIQ+ gibt es hier:

Infoportal Queermed

Sexuelle Gesundheit Vorarlberg

 

 

zurück zur Übersicht