Workshop Basiswissen zu Lebenssituationen von LGBTIQ+ Jugendlichen

Interessierte Beschäftigte aus dem pädagogischen und psychosozialen Tätigkeitsfeld sowie aus der Verwaltung informierten sich am 05.10.2022 bei einem Fortbildungs-Workshop über die Lebenssituationen von LGBTIQ+ Jugendlichen.

Stefan Becker, LGBTIQ+ Koordinator der LH Bregenz, informierte über den Bregenzer Prozess zur queersensbilen Öffnung und Stärkung der Verwaltung. Dr. Claudia Krell, Sozialwissenschaftlerin aus München, referierte über Forschungserkenntnisse zu den Lebenssituationen und heutigen Problemlagen queerer junger Menschen. Insbesondere das in Teilen als krisenhaft erlebte innere und äußere Comingout sowie in dieser Zeit fehlende Identifikationspersonen und Anlaufstellen zeigten die erlebten Nöte queerer Jugendlicher auf. Dr. Claudia Krell belegte dies mit reichlichen Zitaten von LGBTIQ+ Jugendlichen, z.B. von Emil, 17 Jahre, cis-männlich, schwul: „Diskriminierung ist für mich auch gleich eine Verletzung, also ich bin dann innen drin einfach so, es tut einfach weh irgendwie, es ist einfach so ein, ein Stich ins Herz, kann man so sagen, ja.“  oder von Henrike, 27 Jahre, cis-weiblich, lesbisch: „Wir hatten „Sexualkunde“, da ging es nur um Mann und Frau. Wir hatten in „Ethik“ das Thema „Liebe und Partnerschaft“, da ging es nur um Mann und Frau. Und mir ist das so im Nachhinein mal aufgefallen, dass es so völlig außen vor war, dass es irgendwie nie darum ging Frau und Frau oder Mann und Mann oder auch transgender, also irgendwie ist es in der Schule völlig weg geblieben. […] Hätte ich das damals in der Schule schon mitgekriegt, dann hätte ich vielleicht nicht so eine Angst davor gehabt, das irgendwem zu sagen.“

Im Workshop wurde hilfreich deutlich, dass sich (sozial-)pädagogisch tätige Mulitplikator:innen mit dem Thema geschlechtlicher und sexueller Vielfalt auseinandersetzen und nach geeigneten Handlungsansätzen zur Unterstüztung queerer Jugendlicher im eigenenTätigkeitsfeld suchen.

zurück zur Übersicht