Betrachtungsraum

Der rund 60 Hektar umfassende Betrachtungsraum „Im Dorf“ ist ein in etwa einheitlicher Höhenlage befindliches Siedlungsgebiet am östlichen Stadtrand von Bregenz, das gegenüber der Innenstadt bzw. dem Seeufer um 25 bis 30 Meter höher gelegen ist. Er wird im Norden durch den Straßenzug Römerstraße/Wolfeggstraße, im Osten durch den oberen Teil der Kirchstraße, im Südosten durch den Siedlungsrand und im Süden bzw. Südwesten durch die Josef-Huter-Straße eingegrenzt, wobei im Fall der Josef-Huter-Straße auch deren „äußere“ (südwestliche) straßenbegleitende Bebauung einbezogen wird. Zum Betrachtungsraum gehören 43 Straßen mit insgesamt 380 baulichen Objekten (einschließlich Kirchen, Kapellen, Parks und Friedhöfe) und zahlreiche nicht weiter beschriebene Nebengebäude (Schuppen, Garagen u. ä.).

Der Stadtteil „Im Dorf“ gehört heute wegen seiner bevorzugten topografischen Lage zu den beliebtesten Wohngebieten in Bregenz. Mit Ausnahme der Bauten an Kirchplatz und oberer Kirchstraße war das Gebiet jedoch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vorwiegend landwirtschaftlich genutzt und nur von einigen Bauernhöfen besetzt. Die rege Bautätigkeit um die Wende zum 20. Jahrhundert und bis in die 1930er-Jahre vor allem entlang der Gallusstraße ließ ein homogenes Ortsbild entstehen, das von repräsentativen Bürgerhäusern geprägt war. Im Zuge der weiteren Besiedlung ab dieser Zeit entstanden auch die meisten der heute existierenden Straßen, die ein wohldurchdachtes inneres Erschließungsnetz bilden. Die in der Regel zweieinhalb– oder dreigeschossigen, in offener Bauweise errichteten Bauten sind in großzügige Grünräume eingebettet (geschätzte BNZ im Durchschnitt bei etwa 35), was der ansässigen Bevölkerung zwar eine hohe Qualität des Wohnens garantiert, aufgrund der Situierung der Häuser im Grundstück allerdings eine Nachverdichtung der Wohnquartiere erheblich erschwert. Was die Lebensqualität im „Im Dorf“ ganz entscheidend beeinflusst, ist der Umstand, dass es sich nicht ausschließlich um ein bevorzugtes Wohnquartier handelt, sondern den Bewohnern sowohl bedeutende öffentliche Bauten als auch öffentliche Parks zur Verfügung stehen. Diese Vielfalt kommt selbstverständlich auch der „Lebendigkeit“ des Ortsbildes zugute.

Inhalt

Im Ortsbildinventar bewertet – nach einer Analyse des Quartierscharakters und der Gestalt der Strassenräume (räumliche Wirkung, Bepflanzung, Gartengestaltung, Einfriedung, Beleuchtung, Materialisierung, Strassenmöblierung) – präzise die baulichen Objekte im Betrachtungsraum und kategorisiert nach
 

  • denkmalgeschütztem Bestand,
  • architektonisch erhaltenswertem Bestand, 
  • räumlich erhaltenswertem Bestand und
  • nicht relevantem Bestand.

Zukunftsservice und Stadtentwicklung

Belruptstraße 1
6900 Bregenz