Klimawandel in Vorarlberg (1880 – 2015)

Klimawandel in Vorarlberg, Szenarien bis 2100 

  • Bis 2050 ist eine weitere Temperaturerhöhung von 1,4 °C gegenüber dem derzeitigen Niveau sehr wahrscheinlich. Dieser Anstieg ist eine verzögerte Anpassungsreaktion des Weltklimas an die bisherigen Treibhausgasemissionen und nur wenig von der weiteren Entwicklung der globalen Treibhausgasemissionen abhängig.
  • Die Temperaturentwicklung im Zeitraum 2050-2100 wird sehr stark durch die in den kommenden Jahren vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen bestimmt. Modellberechnungen für ein Szenario im höheren Emissionsbereich zeigen, ab heute gerechnet, bis Ende des Jahrhunderts einen weiteren Temperaturanstieg um 3,5 °C.
  • Die Hitzewellen werden in Zukunft häufiger und stärker ausfallen. Bis 2100 könnte jeder zweite Sommer so warm werden wie der Hitzesommer 2018.
  • Die Niederschläge verschieben sich vom Sommer in den Winter. Dieser Trend zeigt sich in den Klimamodellen bis 2050 als Tendenz und zu Ende des 21. Jahrhunderts dann sehr deutlich.
  • Kleinräumige Starkniederschläge und Gewitter werden wahrscheinlich an Häufigkeit und Intensität zunehmen, besonders im Zeitraum von Herbst bis Frühling. Davon wird Bregenz, bedingt durch den Bodensee-Effekt1, aller Voraussicht nach, noch stärker als das Umland betroffen sein.
  • Die Schneefallgrenze steigt bis zum Ende des Jahrhunderts um 300 bis 600 m. So muss in tiefen und mittleren Lagen im Winter vermehrt mit Regen an Stelle von Schnee gerechnet werden.
  • Somit werden sich die Tage mit Schneebedeckung weiter verringern, wobei dieser Effekt besonders im Spätherbst und in den Frühlingsmonaten auftreten wird. 
  • Über die Entwicklung von Naturgefahren wie Stürme, Hagel, Muren, Rutschungen, Felsstürze oder Hochwasser lassen sich auch bis 2100 keine statistisch gesicherten Aussagen treffen. Angesichts der steigenden Zahl an Starkniederschlägen und der jahreszeitlichen Verschiebung der Niederschläge wird eine zunehmende Eintrittswahrscheinlichkeit vermutet.


 

Zunahme der Hitzetage in Vorarlberg mit Tagesmaximaltemperaturen größer gleich 30°C ausgehend vom aktuellen Klima (Quelle: CLIMAMAP)

1) Die Oberflächenwassertemperatur des Bodensees hat sich zwischen 1962 und 2014 im Durch­schnitt um 0,9 °C erhöht (KlimBo – Klimawandel am Bodensee, IGKB, Mai 2015). Durch eine weitere Zunahme der Wassertemperaturen verstärkt sich der Bodensee-Effekt, d.h. lokale, Starkregenereignisse oder starke Schneefälle nehmen zu.

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