"Die Stadt Bregenz profitiert von einem großen Wissensschatz"
Viermal im Jahr tagt der Klimabeirat der Landeshauptstadt Bregenz. Den Vorsitz hat Pia Blessing, ihres Zeichens Mobility Expert & Consultant in München. Im Interview spricht sie über den Klimabeirat und die Bedeutung dieses Gremiums.
Warum ist der Klimabeirat für die Landeshauptstadt Bregenz wichtig?
Pia Blessing: Der Klimabeirat besteht aus sieben Expert:innen unterschiedlicher Fachrichtungen. Diese können für sämtliche Fragestellungen rund um das Ziel der Klimaneutralität fachlichen Input, technisches Know-How oder Beispiele liefern. Die Stadt Bregenz kann also von einem sehr großen Wissensschatz profitieren und ihre Entscheidungen auf gründliche Diskussionen stützen.
Wie funktioniert das Reporting an die Landeshauptstadt, sprich, wie und an wen werden Empfehlungen ausgesprochen?
Pia Blessing: Der Klimabeirat trifft sich viermal jährlich in Person. Für jede Sitzung bereitet die Dienststelle Klimaschutz, Umwelt und Energie zu den aktuell anstehenden Entscheidungen die nötigen Unterlagen vor oder lädt Personen ein, die von anstehenden Maßnahmen berichten. Zu jeder Entscheidung wird dann ausführlich diskutiert, die Erfahrungen und das Wissen der Expert:innen einbezogen und im Anschluss eine Empfehlung ausgesprochen, die protokolliert wird. Dem Geschehen sitzen eingeladene Vertreter der politischen Fraktionen bei, die Empfehlungen werden aber politikunabhängig getroffen. In der nachfolgenden Sitzung wird der Klimabeirat dann von den Weiterentwicklungen der empfohlenen Maßnahmen unterrichtet.
Welchen Themen widmete sich der Klimabeirat bei seiner Sitzung am 17. April und warum?
Pia Blessing: In der letzten Sitzung wurde der Klimabeirat von Herrn Meusburger von der VKW ausführlich über die technische Detaillierung der Nahwärme Weidach informiert, die derzeit in Planung ist. In der Diskussion gab es einige Empfehlungen, die in den weiteren Prozess der Projektentwicklung einfließen. Des Weiteren wurde der Klimabeirat über Ergebnisse aus vergangenen Anfragen informiert, z. B. die Möglichkeiten der Nutzung des Seewassers zur Wärme-/Kälteerzeugung und der Nutzung der Abwärme aus dem Pfändertunnel. Nach einer Vor-Ort-Besichtigung des Fortschritts der Fußgängerzone wurden abschließend noch die zukünftigen Verwendungen der städtischen Fördermittel für Energie- und Mobilitätsmaßnahmen diskutiert. All diese Themen wurden im vergangenen ersten Jahr vorgestellt und immer weiter vertieft oder durch den Klimabeirat angeregt.
Warum ist der Klimabeirat für Sie als Vorsitzende wichtig?
Pia Blessing: Ich begrüße es sehr, dass mittlerweile überall in Europa Kommunen verstanden haben, welche Auswirkungen der Klimawandel konkret vor Ort haben wird, wenn wir nicht versuchen, ihn mit Maßnahmen einzudämmen. Insofern hat die Stadt Bregenz bei mir mit dem Konzept des Klimabeirats aus externen Fachexpert:innen offene Türen eingerannt. Ich freue mich sehr, dass ich mein eigenes Fachwissen hier weitergeben darf und beobachte begeistert, wie konkreter Input von der Stadt aufgenommen und weiter verarbeitet wird. Die Stadt Bregenz unternimmt genau die richtigen Schritte, und ich bin stolz, sie dabei begleiten zu dürfen.
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